Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3248] (1882) Sect. Grünthal : [geologische Karte] / geognost. u. agronom. aufgen. durch E. Laufer 1882
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Agronomisches. 4 19

Der Sandboden des Unteren Diluvialsandes tritt nur nörd­lich von Grünthal und Klobbicke als dürftiger Ackerboden auf, welchem nur bei fleissiger Düngung und in nassen Sommern loh­nende Ernten abzugewinnen sind, denn bei seiner Durchlässigkeit ist das Vertrocknen der Pflanzen unabwendbar. Es wäre besser auf jenem Boden auch Waldkultur zu treiben, denn im Norden der Karte, westlich der Eisenbahn, befindet sich auf demselben ein schöner Forst, dessen glatte Buchenstämme beweisen, dass dieser Boden den Bäumen wohl zusagt.

Noch ist der für den Ackerbau ungünstigste aller Sandböden, der Flugsandboden zu erwähnen. Bis auf einige kleinere Gebiete ist der grosse Flächen bedeckende Boden des Flugsandes in dieser Gegend mit Wald bestanden und diese Waldungen sind ganz vorzüglich. Wenn der Flugsand lange Zeit, vielleicht Jahr­hunderte lang, Ort und Gestalt kaum verändert hat, ist er auf 1 bis 2 Decimeter mit dem aus der Vegetation stammenden Humus vermischt und trägt deshalb auch eine dichte Bodennarbe. In Folge seiner höheren oder tieferen Lage ist er trockener oder feuchter. Im Allgemeinen sind die schmalen mit steilen Böschun­gen versehenen langgestreckten Dünenzüge trocken und humus­arm, so dass ein Humusgehalt der Oberkrume kaum angegeben werden kann, während in den zwischen denselben liegenden Sen­ken in Folge von Zusammenschwemmungen ein ganz nennens­werther Humusgehalt vorhanden ist, der durch die hier an den feuchten Stellen entwickelten, langhalmigen Gräser immer noch vermehrt wird.

Der Flugsand der Biesenthaler Forst ist in seinem westlich der Eisenbahn liegenden Abschnitte vorwiegend mit Kiefern be­waldet, während er in dem östlichen Theile gemischte Bestände von Kiefern, Buchen, Eichen und Birken trägt. Im Laufe der Zeit hat sich hier, besonders in den Einsenkungen eine ziemlich starke humose Schicht gebildet, welche natürlich für den Baum­

wuchs von grösster Bedeutung ist. Dass dieser Boden ein guter

Waldboden ist, erhellt aus dem fast üppigen Wuchse des Wach­holders, unter dessen Schutze eine grosse Anzahl von Pflanzen 2*