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1233 = [Neue Nr. 2646] (1932) Feldberg / geolog. und agronom. bearb. durch J. Hesemann ...
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Nach LemmEerMaANnNn ist ein Boden hinreichend mit Phosphorsäure versorgt, wenn die relative Löslichkeit 25 und mehr beträgt, voraus­gesetzt, daß nicht abnorm wenig Gesamtphosphorsäure im Boden vorhanden ist(z.B. 0,1%).}

Für die relative Löslichkeit des Kalis im Boden und. ihre land­wirtschaftliche Bedeutung ist noch kein Optimum erkannt worden. Die Kalibestimmungen wurden ausgeführt, um Anhaltspunkte zu bekommen,. ob das in den Böden vorhandene Kali in leicht- oder schwerlöslicher Form vorliegt.

2. Die Keimpflanzenmethode von NEuBAuErR geht von folgenden Gedanken aus: 100 g Boden werden mit 100 Roggenkörnern be­pflanzt; während der ersten Vegetationsperiode(18 Tage) sollen die 100 Roggenkeimpflanzen die leicht löslichen Phosphorsäure- und Kaliverbindungen aus dem Boden aufnehmen. Der Gehalt der Pflanzen an diesen wird analytisch ermittelt. Die von den Pflanzen aufgenommenen Mengen werden in mg pro 100 g Boden angegeben.

Auswertung der Untersuchungsergebnisse nach NEUBAUER

Die folgenden hohen Ernten sind ohne Kali- und Phosphorsäure­düngung nur zu erreichen, wenn in 100 g Boden folgende Mengen Kali und Phosphorsäure in wurzellöslicher Form gefunden werden:

Ernte in Doppelzentner je ha mg Kali mg H;PO,

35 Gerste, Korn mit Stroh 14

40 Hafer, 17

40 Weizen 15

35 Roggen 17

80 Rotkleeheu 25 320 Kartoffeln mit Kraut 37 400 Zuckerrüben ‚,, 33 10 800 Futterrüben ,,» 47 12 35 Rapskörner mit Stro 18 15 140 Luzerneheu 35 15

Diese Grenzwerte sollen nur Anhaltspunkte sein. Für Düngungs­rezepte eignen sie sich nicht, da sie noch keineswegs feststehen. Natürlich wird man mit höheren und niedrigeren Grenzzahlen rechnen müssen, je nachdem man dem Boden noch höhere Ernten zutraut oder sich mit geringeren begnügen muß. Bei einem stein- und kies­freien Boden mit einer 20 cm tiefen Krume entsprechen 30 kg je ha etwa 1 mg in 100 g Boden. Eine Kartoffelernte, die dem Boden 150 kg Kali je ha entzieht, macht also den Boden um 5 mg Kali im Sinne der Keimpflanzenmethode ärmer. Die Grenzzahlen gelten für eine 20 cm tiefe Ackerkrume und nehmen keine Rücksicht auf den Untergrund. Ist die Krume tiefer und kann der Untergrund