Teil eines Werkes 
1233 = [Neue Nr. 2646] (1932) Feldberg / geolog. und agronom. bearb. durch J. Hesemann ...
Entstehung
Seite
64
Einzelbild herunterladen

III. Nutzung: PER

Bei Betrachtung der vorliegenden Karten in Hinblick auf die Möglichkeiten der Bodennutzung und auf die Einrichtung der Land­wirtschaftsbetriebe, fällt vor allem der fast allgemeine Mangel an natürlichen Grünlandflächen in die Augen. Dieser Umstand ist um so bedeutungsvoller, als nach Ziffer I oben die Niederschlagsver­hältnisse der Anlage von Dauerweiden entgegenstehen. Infolge­dessen ist es für die meisten Betriebe nicht möglich, einen. so großen Viehstapel zu halten, daß die humusarmen Böden aus­reichend mit Stallmist versorgt werden können, woraus sich auch der relativ geringe Hackfruchtbau erklärt. Die Naturkonstanten weisen also im Bereich unserer Kartenblätter eindeutig auf einen weit vorherrschenden Getreidebau in Verbindung mit starkem An­bau von Kleegras, Leguminosengemenge und Gründüngungsunter­saaten hin, damit dem Boden unmittelbar organische Stoffe zu­geführt werden und soviel Vieh ernährt werden kann, als die Abdüngung der Felder in wenigstens 45 jährigem Umlauf er­fordert. Man ermöglicht dies mit Hilfe von Schafhaltung, für welche in dem trockenen Höhendiluvium günstige natürliche Vorbedingungen gegeben sind. Naturgemäß werden zu Schafweiden vornehmlich die armen Sand- und Kiesböden, die stark geneigten und die unproduk­tiven Flächen in Waldlage herangezogen. Außerdem findet sich Ackerweide auf den 2 jährigen Kleegrasschlägen, sofern nicht mit unbesömmerter Brache gearbeitet wird.||

Unser Gebiet zeigt hinsichtlich der Organisation der einzelnen Betriebe einen ziemlich gleichmäßigen Charakter. Der Getreidebau nimmt etwa 6070% der Fläche ein, Hackfrucht ca. 1520%. Die geringe Ausdehnung des ‚Zuckerrübenbaus hängt vielfach mit den ungünstigen Verkehrs- und Wegeverhältnissen und dem Mangel an geeigneten Arbeitskräften zusammen. Die Erträge sind außerdem unsicher und übersteigen im allgemeinen nicht 140150 Ztr. pro viertel-ha. Auch der Kartoffelbau hat hier nicht annähernd die wirtschaftliche Bedeutung wie etwa in Pommern und der nahen Priegnitz. Auch im Bereich der Sandböden nimmt der Kartoffelbau nicht nennenswert zu, zumal Brennereien fehlen. Der Rest des Areals trägt Klee bzw. Kleegras, stellenweise auch etwas Luzerne; auf geringen Standorten wird Lupine als Hauptfrucht gebaut. Das Anbauverhältnis der einzelnen Getreidearten schwankt selbstver­ständlich innerhalb der Betriebe je nach der Bodenqualität.

Im Bereich des Blattes Stargard üben die hier als natürliches Grünland vorkommenden Torfböden keinen besonderen Einfluß auf den Organismus der Betriebe aus, da an der geringen Torffläche mehrere Güter Anteil haben. Im Südosten des Blattes handelt es