Teil eines Werkes 
1233 = [Neue Nr. 2646] (1932) Feldberg / geolog. und agronom. bearb. durch J. Hesemann ...
Entstehung
Seite
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Da es hier nicht angängig ist, jedes Revier für sich zu be­handeln, muß die allgemeine Feststellung genügen, daß die Böden infolge der den natürlichen Verhältnissen angemessenen Bestands­formen mit wenigen Ausnahmen gesund und tätig sind. Im Laufe der Zeit wird es möglich sein, auch dort, wo heute wegen mangel­hafter früherer Pflege schlechtwüchsige Bestände vorkommen, ohne Änderung der Hauptholzart nutzholztüchtige Stämme zu erziehen.

Das Geschiebelehmgebiet gehört von Natur der Buche, welcher an den Bruchrändern die Stieleiche und in den höheren Lagen die Traubeneiche in wechselndem Umfange beigemischt sind. Die Buche erwächst auf den frischen, kräftigen Lehmböden zu außerordentlich langschäftigen Stämmen in massenreichen Beständen. Der Nutz­holzertrag geht jedoch häufig nicht über 2580% hinaus, wofür der Grund aber nicht in den Bodenverhältnissen zu suchen ist. Vielfach sind die häufig in Erscheinung tretende Rotkernigkeit, Zwieselwuchs und Krummschäftigkeit eine Folge von Wildverbiß und mangelnder Durchforstung. Eiche findet sich rein nur in kleineren Partien. Soweit Nadelholz vorherrscht, finden sich überall Buche und Eiche im Zwischenstande und Hasel im Unterholz. Während die Kiefer sich auf den Geschiebelehmböden früh licht stellt und ästig wird, zeigt Fichte hier frohen Wuchs; ihr wird daher bei Neubegründung gemischter Bestände zweckmäßig eine größere Fläche einzuräumen sein.

Im Zuge der Endmoräne finden sich im wesentlichen ähnliche Waldbilder wie im Geschiebelehmgebiet. Es handelt sich hier fast durchweg um mineralkräftige, anlehmige und kalkhaltige Sandböden, in denen stellenweise Einlagerungen von Lehm auftreten. Diese Böden tragen meist mehr oder minder reine Buchenbestände. von hervorragender Leistung. Besonders schöne Waldbilder zeigen die bekanntenHeiligen Hallen(Blatt Feldberg) mit durchschnitt­lichen Schaftlängen von 35 m. Die Übergangsböden vom Moränen­zum Höhensandgebiet tragen ebenso wie die vom Lehm zum Sand übergehenden Grenzflächen recht wüchsige Mischbestände aus Traubeneiche und Buche; auf den geringeren Standorten kommt die Kiefer hinzu.

Alle älteren Laubholzbestände sind wüchsig und geschlossen und haben sich, wie erwähnt, auf natürlichem Wege verjüngt. Wenn die aus der Zeit um 1900 stammenden Naturverjüngungen z.T. völlig mißlungen sind, z.T. unbefriedigende Erfolge und vielfach unerfreuliche Waldbilder ergeben haben, so ist daraus nicht all­gemein auf die mangelhafte Verjüngungsfähigkeit der Böden zu schließen. Die Gründe liegen vielmehr häufig darin, daß der Haupt­bestand nicht zum Samentragen erzogen wurde. Infolge gedrängten