Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3346] (1937) Schönerlinde : geologische Karte / geogn. bearb. durch Th. Schmierer ..
Entstehung
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Oser, Sander 15

glimmerführende kalkfreie, sehr feinkörnige Sande der miozänen mär­kischen Braunkohlenformation gelegentlich aufgeschlossen waren. Geringe kohlige und kohlenlettige Beimengungen beweisen die ter­restrische Entstehung dieser Sande, die demnach nicht, wie G. BERENDT (1886) wollte, dem marinen Oberoligozän angehören. Der Kopf dieses, aus tertiären Schichten aufgebauten Sattels wurde horizontal ab­geschnitten von einer völlig ausgewaschenen, nur aus großen Geschieben und Geröll bestehenden Grundmoräne, die ihrerseits von einer 45 m mächtigen Talsanddecke des jungdiluvialen Fließes über­lagert wurde. Da die Osbildung, wie oben ausgeführt, jünger ist als die Grundmoräne der Weichseleiszeit, müßte diese mitgefaltet erscheinen, wenn bei der Aufschüttung des Oses der unter Eisdruck stehende tertiäre Untergrund nach den Stellen ‚des geringsten Widerstandes gewandert wäre. Da nun aber die Grundmoräne un gestört über den Tertiärsätteln liegt, müssen die Aufpressungen, unbeschadet ihres glazialen Ursprungs, älter sein als die Oser, nämlich mindestens so alt wie die Grundmoräne, wenn nicht älter. Dieanormal hohe Lage des Tertiärs gerade im Bereiche der subglazialen Ablagerungen des Kindel­gebietes ist durch Bohrungen in der Umgebung von Schildow erwiesen (z.B. Nr. 20 und 28). In drei tieferen Brunnen(Nr. 2, 3, und 15), die auf der Nordhälfte des Blattes niedergebracht sind, ist das Tertiär und zwar handelt es sich hier um Septarienton unter 110150 m mächtigem Diluvium erbohrt worden, im Bereiche des subglazialen Fließtales dagegen liegt das Tertiär sehr flach, in der Lübarser Ton­grube unter 6 m Diluvium, an den Mühlenbergen bei Schildow unter etwa 20830 m. Der Gedanke ist naheliegend, daß das vorrückende Inlandeis aufragendes'Tertiär schon vorgefunden hat, und daß dadurch Spaltenbildung begünstigt und die Ausbildung subglazialer Täler ermöglicht wurde. Nach unserer Auffassung ist also eine. zur Weichseleiszeit bereits- vorhandene Tertiärschwelle die indirekte Ursache für die Entstehung der subglazialen Täler gewesen, nicht umgekehrt.

Die- subglazialen Ablagerungen schließen sich beiderseitig dem Fließtal in wechselnder Breite an. Sie beträgt im Kindelgebiet mehrere Kilometer, an der schmalsten Stelle bei Mühlenbeck dagegen nur 300 m. Umrahmt wird das von ihnen eingenommene Gebiet von den Grund­moränenebenen. von Schönfließ-Mühlenbeck, andererseits durch die von Schönerlinde, Blankenfelde und Rosenthal.

V. Sander

Völlig andere Landschaftsformen treffen wir auf dem größten Teil der Osthälfte des Blattes. Zwar sehen wir auch hier noch weite von Grundmoräne eingenommene Hochflächen bei Schönwalde, Schönerlinde und Karow und auch einige Toteis-Staubecken, so südwestlich Schöner­