20 Quartär
Der Obere Sand(ös). Hierunter sind alle diluvialen Sandstufen zusammengefaßt, die gleichzeitig mit oder nach dem Geschiebemergel zur Ablagerung gelangten. Je nach den Bildungsbedingungen sind die Sande fein-, mittel- oder grobkörnig. Sie sind durchweg kalkhaltig und nur an der Oberfläche durch äußere Einflüsse entkalkt. Die Entkalkungsgrenze liegt bei den Sanden wesentlich tiefer als beim Geschiebemergel, da die Verwitterung leichter in den Boden eindringen konnte. Der Obere Sand überlagert den Geschiebemergel in der Grundmoränenlandschaft flächenhaft, die Mächtigkeit bis zu 2 m und darüber hinaus ist in den Karten getrennt dargestellt. Die Endmoränen bestehen vorwiegend aus steinig-kiesigen Sanden und zeigen namentlich an der Oberfläche stets eine starke Geschiebeführung. Die Oberen Sande der Sander(ösa) sind schwach kiesig und enthalten fast überall Beimengungen von kleineren Geschieben. Mitunter liegen größere Geschiebe(bis Kopfgröße) auf der Oberfläche verstreut, die von den aus den Endmoränengebieten abströmenden Schmelzwässern hier abgelagert worden sind. Auch die wallartigen Höhenrücken der Oser(ös,) sind zum Oberen Sand zu rechnen. Sie bestehen vorwiegend aus geschichteten kiesstreifigen Sanden, denen größere Blöcke eingelagert sind. Dieses zeigen deutlich die Aufschlüsse in den Oszügen von Lübars und die Arkenberge. Als jüngste Ablagerungen des Oberen Sandes sind die Beckensande und die Talsande zu nennen, Beckensande(das) sind in den Becken z. B. bei Blankenfelde, Rosenthal und Karow zu finden. Die Talsande treten in zwei Stufen auf und zwar ist die höhere öası-Stufe im Panketal und in den Fließtälern vorhanden, während die niedere öas;-Stufe nur auf das Kindelgebiet beschränkt ist. Diese Sande haben ein. mittelscharfes, gleichmäßiges Korn. Die 0asıStufe entstand, als im Kindelgebiet noch Eis lag, das die aus den verschiedenen Toteisbecken von Schönfließ, Bergfelde, Mühlenbeck zuströmenden Schmelzwässer aufstaute, während eine zweite(das), sich kaum über das Alluvium erhebende, erst aufgeschüttet wurde, als das Toteis des Kindelgebietes abgeschmolzen war. Diese letztere Terrasse treffen wir nur auf der Südseite des Kindelgebietes zwischen Schildow und Waidmannslust. Zwischen Lübars und Waidmannslust sind beide Stufen nebeneinander entwickelt, was jedoch auf dem anschließenden Blatt Hermsdorf nicht in Erscheinung tritt.
Die Mächtigkeit des Oberen Sandes schwankt sehr. In den Endmoränengebieten und den Osern sind zweifellos die größten Mächtigkeiten vorhanden. Weniger mächtig sind die Sandersande, sie füllen Unebenheiten des Untergrundes aus und können dadurch bisweilen größere Mächtigkeiten erlangen. Die Beckensande sind nur geringmächtig, die Talsande erreichen dagegen Mächtigkeiten von 5—10 m.