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[Neue Nr. 3346] (1937) Schönerlinde : geologische Karte / geogn. bearb. durch Th. Schmierer ..
Entstehung
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Alluvium 921

b) Alluvium

Nach dem völligen Abtauen des Inlandeises entstanden die allu­vialen Bildungen, deren Werden heute noch nicht abgeschlossen ist. Die breiten Täler versandeten, in den Niederungen traten Versumpfun­gen ein und von den Berghängen wurden Abschlämmassen in den kleinen Tälern zusammengespült.;

Flachmoortorf(t;) ist in den Niederungen des Panketales, in den Fließtälern. und im Kindelgebiet weit verbreitet. In einzelnen Fällen konnte der alluviale Sand mit dem 2-m-Bohrer als Unterlage der Moorflächen nachgewiesen werden. Zahlreiche Senken sind mit Flachmoortorf ausgefüllt.

Im Fenn südwestlich Schönerlinde liegt Wiesenkalk(k) in geringer Mächtigkeit unter dem Flachmoortorf. Dieser Wiesenkalk ist eine weiße bis grauweiße Masse aus mürbem, blätterigem Kalk. Er ist von kalkabscheidenden Algen und Wasserpflanzen gebildet worden, die durch Hebung des Wasserspiegels in Flächen unter das Wasser getaucht sind. Der tiefere Untergrund der verlandeten Gebiete, der insbesondere zwischen Lübars und Hermsdorf größtenteils aus Wiesenkalk bestehen soll(vgl. Anschluß auf Bl. Hennigsdorf), konnte mit dem 2-m-Bohrer hier nirgends erreicht werden. Wiesenkalk in größeren Lagern oder in Jückenhaft auftretenden Nestern[(k)] bildet auch vielfach den Untergrund des hauptsächlich in der Umgebung von Blankenfelde, Buchholz und Karow weitverbreiteten Moormergels(kh), dessen Kalkgehalt aus dem Geschiebemergel stammt, und der deshalb haupt­sächlich an die Geschiebemergelgehiete gebunden ist. Südlich Blanken­felde konnte bei Gelegenheit von Drainierungsarbeiten eine reiche Molluskenfauna aus den Moormergeln, wie aus den unterlagernden Wiesenkalken gesammelt werden..;

Moorerde(h) ist in flachen Verlandungszonen und an den Rändern der Torfgebiete häufig. Sie ist ein Gemisch von Humus mit Sand, das über alluvialen Sanden liegt. Die Moorerde geht allmählich in eine humose Rinde über, die auf den verschiedensten Bildungen liegen kann.

Der alluviale Sand(s) unterlagert fast überall die Torfgebiete, selten tritt er an den Rändern der Moore bis an die Tagesoberfläche. Er ist feinkörnig, unterscheidet sich aber in der Zusammensetzung nicht von den älteren diluvialen Sanden, aus denen er umgelagert ist. Das Korn ist durch die Abrollung gerundet und der Sand ist zuweilen mit Humusteilchen durchsetzt.

Die Dünen(D) bestehen in der Umgebung Berlins aus gelblichen, gleichmäßigen, feinen Sanden, deren Korngröße zwischen 0,1 und 0,2 mm liegt. Diesem Sand ist ein schwacher Tongehalt beigemengt.