22 Quartär
Daher sind die hiesigen Dünen, im Gegensatz zu den Küstengebieten nicht steril, sie sind zumeist mit Laub- und Nadelholz bestanden. Die Dünen sind im unmittelbaren Anschluß an die letzte Vereisung des Gebietes durch nordwestliche Winde aus den Talsand- und Sandergebieten ausgeblasen und teils zu großen Flugsandgebieten, teils zu längeren Zügen zusammengeweht worden. Weit verbreitet sind die Dünen in der Nordhälfte des Blattes, aber auch im Kindelgebiet.. Sie sind an der kuppigen Oberfläche in vielen Fällen leicht erkennbar. In den Dünen liegen häufig mehrere Vegetationsschichten von früheren Oberflächen übereinander, die durch Überwehungen zugedeckt wurden. Die großen Dünengebiete liegen heute durch den Baumbestand fest, ein Wandern ist nicht mehr möglich. Verwehungen kommen dagegen in dem Dünenzuge zwischen Schönerlinde und Schönwalde vor, hier liegt der Dünensand in dünner Decke auf diluvialen Sanden und auf Geschiebemergel.(Über die Korngröße der Dünensande siehe E. LAUFER & F. WAHNSCHAFFE, 1881).
Der Kalktuff(K) oder Quellkalk ist im Naturschutzgebiet östlich Schildow von Th. SCHMIERER untersucht; er schreibt hierüber (1932):„Die Grenze zwischen dem Alluvium und den diluvialen Hochflächensanden wird durch eine Reihe von Quellen gekennzeichnet. Von diesen scheidet eine ganze Reihe kohlensauren Kalk in Form von Quellkalk aus. Dieser Vorgang, der in Kalkgebirgen sehr häufig, im Flachland und insbesondere in der sandigen Mark verhältnismäßig selten zu beobachten ist, besteht bekanntermaßen darin, daß versickerndes und mit Kohlensäure beladenes Wasser den in allen unverwitterten diluvialen Ablagerungen ursprünglich vorhanden gewesenen kohlensauren Kalk allmählich in geringen Mengen auflöst, in gelöster Form als doppeltkohlensauren Kalk im Grundwasser weiterführt und an den Quellaustritten unter Abgabe eines Teiles der Kohlensäure wieder ausscheidet. Starke Wasserbewegung und die Anwesenheit einer üppigen Vegetation, insbesondere stark assimilierender, also kohlensäurehungriger Pflanzen, ermöglicht und beschleunigt diesen Vorgang. Mit Vorliebe schlägt sich der Kalk nieder an Algen und Moosen, den Halmen und Stengeln von Gräsern und krautigen Pflanzen, er inkrustiert aber auch tote Blätter, Steinchen, Schneckengehäuse und andere Gegenstände, die das kalkhaltige Quellwasser umspült. Im Laufe der Jahrtausende ist das Ergebnis unter günstigen Umständen eine sehr weitgehende Auslaugung der vom Grundwasser durchflossenen Schichten, in unserem Falle der Diluvialsande. Das Endergebnis kann neben anderen Auslaugungserscheinungen eine vollständige Auflösung aller kalkhaltigen Geschiebe bis zum Grundwasserspiegel sein.‘"Th. SCHMIERER gibt dann dem Gedanken Ausdruck, daß durch die nun schon Jahrzehnte zurückliegende Anlage der Rieselfelder die Quellkalkbildung von neuem angeregt worden ist,