12 Die Grundwasserverhältnisse der Lieferung 76
Durch die im Torf oder in der Moorerde vorkommenden und zersetzten Conchylienschalen erhalten diese Gebilde häufig kalkige Beimengungen, es entsteht dann ein kalkiger Torf bzw. Moormergel(kh). Reiner. Wiesenkalk(k), der mehr als ein chemischer Niederschlag in Wasser gelösten kohlensauren Kalkes zu betrachten ist, kommt als dünne Einlagerung im Torf oder als Untergrund desselben an mehreren Stellen vor, die durch eine blaue Reißung kenntlich gemacht sind.
Seesand(s) findet sich als Absatz des Felschowsees und einiger Seen bei Angermünde an deren Rändern.
Abschlämmassen(«@«) kommen verschieden je nach dem Ursprunge als Ausfüllung zahlreicher Senken der Hochfläche vor.
Schwarzerde, welche innerhalb der Frauenhagener Senke, bei Angermünde und Pinnow die Diluvialschichten überzieht, bildet sich aus verwesten Pflanzenstoffen, welche die Oberfläche bis 1 m Tiefe durchtränken.
C. Die Grundwasserverhältnisse der Lieferung 76
In den lockeren Ablagerungen des Tertiärs, des Diluviums und Alluviums sind die Sande und Kiese die wasserführenden Schichten.
Für eine gesundheitlich einwandfreie Wasserversorgung kommen im allgemeinen die Schichten des Alluviums nicht in Frage. Sie enthalten zwar meist(z.B. im Odertal auf Blatt Schwedt, im Manteltal auf Blatt Königsberg usw.) reichlich Wasser, liegen aber zu nahe an der Oberfläche, so daß sie vor Verunreinigungen usw. nicht geschützt sind. Auch die obersten Schichten des Diluviums(Obere Sande, sandige Partien des Oberen Geschiebemergels usw.), in denen für gewöhnlich die älteren Dorfbrunnen stehen, sind meist gesundheitlich nicht einwandfrei. Dagegen gilt dies im allgemeinen für die tieferen Sand- und Kiesschichten, die durch mehr oder weniger undurchlässige Deckschichten(Geschiebemergel, Ton und dgl.) von oben her abgedichtet oder wenigstens durch die filtrierende Wirkung mächtigerer Sandschichten geschützt werden.
So sind die wichtigsten Grundwasserträger unserer Blätter die tieferen Sand- und Kiesschichten, die zwischen den älteren Grundmoränenbänken liegen. Aus ihnen nehmen z, B. die Wasserwerke von Schwedt und Königsberg ihr Wasser.
Auch im Tertiär findet sich Grundwasser— besonders in den gröberen kiesigen Sanden und Kiesen—, das gelegentlich