Teil eines Werkes 
Grad-Abth. 59, Bl. 24 = 2437 = [Neue Nr. 4351] (1924) Drebkau / bearb. durch O. Clausnitzer ..
Entstehung
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Bergbauliches

Bergbauliches

Braunkohle ist im Untergrunde des weitaus größten Teiles des Blattes Drebkau verbreitet, und es sind zahlreiche Felder daraufhin verliehen worden. Südlich der Stadt Drebkau, im Bereiche der Gemarkungen Steinitz, Görigk, Jehserigk und Papproth ist auch in dem Zeitraume zwischen 1870 und 1912 Bergbau umgegangen. Im erstgenannten Jahre eröffnete der Besitzer des Gutes Steinitz Östlich dieses Ortes einen Tage­bau, der unter dem NamenGrube Holm bis 1884 in Betrieb war. Nach mehr als zehnjähriger Ruhe wurde der Betrieb 1898 unter der FirmaGrube Volldampf zunächst als Tiefbau wieder aufgenommen, und in seinem Verlaufe wurden die inzwischen entdeckten Görigker Sättel später im Großen und Kleinen Görigker und im Jehserigker Tagebau hereingewonnen. Die Nachfolgerin der Grube Volldampf, die Gewerk­schaft Merkur, stellte 1912 endgiltig ihren Betrieb ein, und seitdem ruht der Braunkohlenbergbau auf dem Blatte Drebkau ganz.

Der Abbau hatte sich lediglich am Nordrande der großen Endmoräne, in dem unmittelbaren Hinterlande und zwischen Steinitz, Jehserigk und Papproth in der Endmoräne selbst bewegt. Er ging hier auf einem Flöz um, dessen Lagerungsverhältnisse stark gestört sind und leider erst spät richtig erkannt wurden.

Das Flöz liegt etwa 4070 m untertage, besitzt eine durchschnittliche Mächtigkeit von 9 m und wird im Hangenden und Liegenden von Tonen eingeschlossen. Angebliche Flözmächtigkeiten von 4050 und mehr Metern waren nur dadurch zustande gekommen, daß die betreffenden Bohrungen die mehr oder weniger steilen Sattelflügel getroffen hatten. Die Gleichstellung des Flözes mit anderen benachbarter Gebiete ist noch nicht über jeden Zweifel sicher. Soviel steht fest, daß es nicht mit dem bei Kausche und Welzow(südlich angrenzendes Blatt Jessen) abgebauten ident ist, sondern tiefer liegt. Stellenweise ist in seinem Hangenden auf Drebkau noch ein Flöz nachgewiesen, ebenso ein erheblich geringeres in seinem Liegenden.

Über die Lagerungsverhältnisse des auf Blatt Drebkau bisher ab­gebauten Flözes hat die Arbeit von Rußwurm') wichtige Aufschlüsse geliefert. Danach ist das Flöz am Nordrande der Endmoräne und inner­halb derselben stark gefaltet. Die Sattel ragen so hoch auf, daß sie in den vorhergenannten Tagebauen hereingewonnen werden konnten. Von Geisendorf, an Steinitz vorbei, bis in die Nähe von Görigk streicht ein Haupftsattel, der sich südwestlich vom letztgenannten Orte in drei weitere

1) Rußwurm, Braunkohlenformation und glaziale Lagerungsstörungen im Felde der Grube Merkur bei Drebkau. Zeitschr. f. prakt. Geol. 1909, S. 97f,