IL. Die geologischen Verhältnisse des Blattes
Die im vorigen Abschnitt geschilderten Oberflächenformen und Abflußverhältnisse des Blattes Wredenhagen sind bedingt‘durch die von Wredenhagen nach Sewekow und in die. Südostecke sich quer darüber erstreckende südliche baltische Endmoräne, die hier eine ihrer schönsten und am meisten charakteristisch ausgebildeten Teilstücke aufweist. Die Oberflächenformen in dem oben erwähnten Streifen der Moränenlandschaft, der eben diese südbaltische Endmoräne darstellt, sind zıım Teil sehr schroff und zeigen die bunteste Abwechslung, besonders schön an der Mecklenburgischen Grenze südwestlich vom Glumbecksee, in den Sewekower Tannen und östlich bis südsüdöstlich von Sewekow, am Mühlensee und ;nitter Berg, sowie endlich östlich von Dranse zwischen Bauernsee, Baalsee und Griebesee. In allen diesen Gebieten ist die Endmoräne in rein sandiger ‚Fazies mit mehr oder minder starker Geschiebeschüttung vorhanden; Geschiebepackungen fehlen ganz, Kiesanhäufungen sind nur in minimaler Ausdehnung und Zahl vorhanden und spielen gar keine Rolle; ebenso selten stoßen ganz. vereinzelte kleine Geschiebelehmktippen durcir die Moränensande hindurch. Die Bestreuung* mit großen Geschieben ist stellenweise noch recht beträchtlich, trotzdem bereits sehr große Mengen dieser Geschiebe zum Bau von Gehöften und Straßen verwendet sind. Eine Anhäufung steiler Moränenkuppen aber ohne dazwischenliegende abflußlose Vertiefungen findet sich isoliert, westlich‘ der„Neuen Försterei“ in der Wittstocker Heide; auch hier ist die Geschiebebeschüttung noch eine enorme, trotzdem gerade von hier‘ schon sehr ‚viel Geschiebe zu Bauten abgefahren sind; hier scheinen in diesen Moränenkuppen. wirkliche Geschiebepackungen zu stecken, doch ist mangels jeden Aufschlusses nichts Bestimmtes darüber festzustellen.
Südwestlich dieser außerordentlich kuppigen und mit zahllosen Vertiefungen, Mooren und Seen ausgestatteten Moränenlandschaft liegt nun der ‚vollkommene Gegensatz dazu, ein tischplattes, nahezu ebenes, nur ganz leicht nach Süden bzw. Südwesten geneigtes Gebiet, das ebenfalls aus Geschiebesanden aufgebaut ist, wenn auch hier die Geschiebe wesentlich seltener und im allgemeinen auch erheblich kleiner sind; es ist'der große Sandur oder Übergangskegel, der von der Endmoräne nach dem großen diluvialen Abflußtal der Dosse überleitet und aus den von der. Schmelzwässern des Inlandeises aus der Endmoräne ausgewaschenen und vor ihr ausgebreiteten Sandmassen besteht. Die einzige Gliederung, die dieser nahezu ebene Sandur aufweist, bildet eine Anzahl kleiner, aneinandergereihter Vertiefungen in den Jagen 32, 23, 15 usw., die wohl einem besonders hastig fließenden kleinen Gletscherbach ihre Entstehung verdanken. Offenbar nicht mehr zur Endmoräne gehöfrig, aber doch aus dem zwischen 80 und 75 m Meereshöhe gelegenen Sandur merklich her