Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 58, Blatt 29 [Neue Nr. 4444] (1930) Torgau-Ost / geologisch und agronomisch bearb. durch E. Picard
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sind. Die Folge sind ein eingeschränkter Sommergerstenbau, da eine Brauqualität nicht mit Sicherheit zu erzielen ist, und ein häufiges Versagen der Gründüngung.

Bezüglich der Früh- und Spätfröste liegen keine abnormen Ver­hältnisse vor, nur einzelne Landstriche mit besonders hohem Grund­wasserstande innerhalb der Sas-Flächen und der ihnen eingelagerten Alluvionen sind frostgefährdet.

In vornehmlicher Abhängigkeit von den durch den Untergrund bedingten Grundwasserverhältnissen liegt der Bestellungsbeginn auf den Böden der Elbaue und des Geschiebelehms um die zweite März­hälfte bis Anfang April. Die Schleppe kann vielfach schon Ende Februar zur Anwendung kommen. Auf den Tonböden des Miozäns der Blätter Schildau und Belgern kann mit der Einsaat gewöhnlich erst vierzehn Tage später begonnen werden als dem Kreisdurchschnitt ent­spricht, auch verzögert sich hier die Ernte um ca. acht Tage. Auf den Talsandflächen mit hohem Grundwasserstande und, lehmigem Unter­grunde liegt die Saatzeit ebenso etwas später als auf den oben erwähnten Böden. Die Höhensandböden können sogleich nach Ein­treten offenen Wetters bestellt werden.;

Für die Bestellungszeiten der einzelnen Kulturpflanzen ergeben sich in großen Zügen folgende Daten:;

Sommerweizen Sommergerste Hafer

Erbsen Futter- und Zuckerrüben anschließend,

Kartoffeln; Ende April bis Anfang Mai, Wintergerste Ende August bis Ende September, Roggen Mitte September bis Anfang Oktober, Winterweizen; bis in den Dezember hinein.

15. März bis Anfang April,

An Pflanzenschädlingen treten in der Elbaue in erster Linie auf: Rübenfliege, Blasenfuß, Schneeschimmel, gelegentlich auch Nematoden. Auf den schwersten tonigen Partien findet sich, besonders bei Kalk­mangel, vielfach Wurzelbrand. Auch die Blattrollkrankheit der Kar­toffel wird häufig beobachtet. Auf den Talsandböden rufen Drahtwurm und Kleekrebs oft Schädigungen hervor, weshalb man vielerorts ein Kleegrasgemisch dem Anbau reinen Klees vorzieht. ‚Infolge der Ver­fütterung von Heu, das auf innerhalb der Talsandböden gelegenen feuchten, sauren Wiesen gewachsen ist, sind besonders in den letzten Jahren: stellenweise nicht unerhebliche Viehverluste eingetreten, die durch den Erreger der Bornaschen- oder Schweinfurther Krankheit verursacht werden. BEN