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Grad-Abtheilung 58, Blatt 29 [Neue Nr. 4444] (1930) Torgau-Ost / geologisch und agronomisch bearb. durch E. Picard
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32 Blatt Torgau-Ost

a) Der milde Lehmboden der Zone I zeigt eine vorzügliche Eignung für den Weizenbau, der im Anbauverhältnis an erster Stelle steht. Der Rübenbau tritt hier zurück, ebenso der Futterbau, da durch die Elb­wiesen ein günstiges natürliches Grünlandverhältnis gegeben ist.

Die Wiesen im Elbvorlande werden Jährlich überschwemmt und erübrigen durch die abgesetzten Sinkstoffe eine Düngung, die auf Über­schwemmungsgebiet ohnehin unwirtschaftlich ist. Es handelt sich hier im allgemeinen um gute zweischürige Wiesen, während die Flächen in unmittelbarer Nähe des Flußbettes, die sogenannten Heger, dreischürig sind. Gefährlich werden Hochwasser, wenn der erste Schnitt bereits genommen ist; das Heu wird fortgeschwemmt oder derart durch Schlick verschmutzt, daß es nicht mehr verfütterbar ist.

Die Grundwasserverhältnisse haben sich infolge der für die Schiff­fahrt erfolgten Tieferlegung des Strombettes für die Landwirtschaft verschlechtert. So kann es vorkommen, daß bei niedrigem Grund­wasserstande sich beispielsweise die Kreischauer das Wasser. aus dem Hinterlande beschaffen müssen.- E

In großen Zügen gestaltet sich das Anbauverhältnis der einzelnen Feldfrüchte zueinander im Bereich der. milden Lehmböden folgender­maßen:;

Erträge Zuckerrüben 1012%; 160170 Ztr. pro vha. Kartoffeln 1015% 80= 90 Leguminosen 1015% Weizen 3040% 12 16» Hafer 1015% 12 15; Sn S.-G. 11 18» (we 14 18 A Roggen 610% 10 14

Gerste 610%

b) Auf den lehmig-tonigen Böden der Zone II nehmen Rüben und Weizen, vor allem aber der Feldfutterbau eine größere Anbaufläche ein, während Hafer und Gerste deutlich zurücktreten. Das natürliche Grünlandverhältnis ist hier ein sehr weites, so daß der Ausgleich in. verstärktem Futterbau gefunden werden muß. Der eingeschränkte Haferbau ist auf die geringen Niederschläge zurückzuführen, ver­bunden mit der Erscheinung, daß die tonigen Böden das Wasser sehr stark festhalten und der feuchtigkeitsbedürftigen Haferpflanze unter ­den bestehenden Niederschlagsverhältnissen keine optimalen Ent­Wicklungsbedingungen sichern. Aus den gleichen Gründen wird auch Gerste nur in Form von Wintergerste eingebracht, die der Grün­düngung als Überfrucht zu dienen hat und dieser, da sie das Feld noch in der regenreichen Zeit verläßt, eine einigermaßen sichere Ent­wicklungsmöglichkeit bietet. Hinzu kommt der günstige Einfluß des Wintergerstenbaues auf die Arbeitsverteilung: