Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 58, Blatt 29 [Neue Nr. 4444] (1930) Torgau-Ost / geologisch und agronomisch bearb. durch E. Picard
Entstehung
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Landwirtschaftlicher Teil

Anbauverhältnis und Erträge liegen hier etwa so:

Erträge; Zuckerrüben 1418% 150160 Ztr. pro vha: Kartoffeln 810% 90100 5% Leguminosen 2030% Weizen 28832% DB Hafer 2 6% A Wintergerste 610% Br Roggen.5 8% 12

c) In der Zone IN, der der mittelschweren Böden, verschiebt sich als Folge der veränderten Standortsbedingungen das Anbauverhältnis insofern, als der Rüben- und Weizenbau: abnimmt, ‚der Hafer- und Roggenbau zunimmt. Der Unterschied in der Betriebsorganisation der Wirtschaften der Zone III gegenüber denen der Zonen I und II tritt im Gebiet der vorliegenden Lieferung. vielfach nicht scharf her­vor, da zu den einzelnen Betrieben meist auch Ackerflächen aus dem Bezirk des milden wie des schweren Bodens gehören.

Das Anbauverhältnis ist hier etwa folgendes:

Erträge

Zuckerrüben 1422% 160170 Ztr. pro vha. Kartoffeln 1116 9% 90100»» Leguminosen- 815% Weizen 2030 0% 12 16» Hafer 810 9/0 12 16»»

# S.-G. 14» 9 Gerste 1216% W.-G 16

we.»

Roggen 1012% 12

Allgemein sucht man in der Aueniederung das Grünlandverhältnis unter Berücksichtigung der durch den Rübenbau anfallenden Blätter und Schnitzel etwa 1:8 zu gestalten. Die Stärke des Viehbesatzes beträgt ein Haupt Großvieh auf 610 Morgen; als Anspannung ist ein Paar schwere Pferde auf 60 bis 70 Morgen erforderlich.

Die Abschlämmassen innerhalb der Altwasserläufe weisen in der Nähe des Strombettes einen verhältnismäßig milden, für alle Früchte anbaufähigen Boden auf, enthalten aber mit zunehmender Entfernung immer mehr toniges Material, so daß sie stellenweise unbedingtes Grünland darstellen. Die Wiesen innerhalb der Abschlämmassen z.B. bei Loßwig leiden stark unter Druckwasser, das. häufig die um­liegenden Äcker überflutet und hier erheblichen Schaden anrichtet.

Von besonderem Interesse und aus dem Rahmen der übrigen Aue­betriebe herausfallend ist das Hauptgestüt Graditz. Es umfaßt die Gestütsvorwerke Graditz, Döhlen und Neu-Bleesern rechts und das Gestüt Repitz links der Elbe. Die Gründung geht auf das Jahr 1686 zurück, in dem der Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen das Gestüt in Repitz errichtete. Veranlassung zu der Gründung gab die

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