Landwirtschaftlicher Teil 35
vornehmlich um mittel- und großbäuerliche Wirtschaften, in denen das Anbauverhältnis der einzelnen Kulturarten zueinander den persönlichen Ansprüchen der Besitzerfamilie Rechnung trägt.
Erträge
Weizen 20—30% 12— 15 Ztr. pro_vha. Roggen 18—26 9% 10— 12 Hafer; 18—20% 12— 14 Wintergerste 1— 5% 12— 14 Sommergerste 0— 1% 11— 12 Kartoffeln 6—10% 100 Zuckerrüben 0— 5% 120—130 Futterrüben 3— 6%
Klee 10—12 9%
Luzerne 0— 20%
Gemenge 2— 6%
Der verhältnismäßig starke Futterbau findet seine Begründung in dem Mangel an natürlichem Grünland, das sich nur in geringer Ausdehnung an den Gräben findet. Die meisten Wirtschaften von Welsau haben ihre Grünländereien in der Elbaue. Der geringe Zuckerrübenbau trotz der durchaus dazu geeigneten Boden- und Absatzverhältnisse hängt mit den immer schwieriger werdenden Leuteverhältnissen zusammen. Die Nähe der Stadt und die hohen Akkordlöhne der Großbetriebe weisen die Landwirte hier in. erster Linie auf ihre eigene Arbeitskraft an. Der verschwindende Sommergerstenbau erklärt sich aus den eingangs erwähnten klimatischen Verhältnissen, die einen rentablen Absatz zu Brauzwecken verhindern, auch erschwert das leichte Lagern dieser Frucht die Ernte und mindert den Ertrag. Die Wintergerste liefert den viehstarken Wirtschaften und stallmistbedürftigen Böden— zumal an Kunstdünger gespart werden soll— zu wenig Stroh. Der Luzernebau findet erst seit den letzten Jahren zunehmende Aufnahme. Mißerfolge auf Schlägen mit hohem Grundwasser-_ stande, die in zahlreichen Fehlstellen und starker Verunkrautung zum Ausdruck kamen, ferner die Furcht, daß die tiefgehenden Wurzeln die Drainagen verstopfen, hielten die Verbreitung der Luzerne lange Zeit auf. Seit die Kenntnis ihrer Lebensbedingungen und ihres hohen Futterwertes jedoch Allgemeingut der Landwirte geworden ist, wird sie mehr und mehr angebaut.
4. Die Talsandflächen
a) Die d as-Böden in der Südwestecke des Blattes Torgau-Ost weisen infolge des Wasserzuzuges vom Höhendiluvium und des vielfach im Untergrund anstehenden Tons bis auf die Flächen links der Chaussee Bennewitz—-Loßwig, die kiesigem Untergrund auflagern, einen hohen Grundwasserstand auf. Die Drainagen laufen in diesem Gebiet während des ganzen Jahres, und auf den Wiesen steht das Wasser im Winter zeitweilig an der Oberfläche. In allen tiefer
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