Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 27 [Neue Nr. 4448] (1927) Klein-Leipisch / bearb. durch H. Hess von Wichdorff ..
Entstehung
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_; Oberflächenformen und geologischer Bau ‚des Blattes 7

Die flacheren jüngeren Hochflächen, die großen Staubecken und das Urstromtal sind das Verbreitungsgebiet des unteren Braunkohlen­flözes. der Niederlausitz, das durchschnittlich etwa 50 m unter dem oberen Braunkohlenflöz liegt und in dieser Tiefe in den alten Hoch­flächen das Oberflöz unterlagert. Infolge der starken Erosion in den genannten niedriger gelegenen Teilen des Landes wird auch hier das Tertiär unter einer 515 m starken Diluvialdecke ‚überall angetroffen, das Unterflöz selbst noch 510 m tiefer.

An dem geologischen Aufbau des Blattes sind beteiligt:

Tertiär(Braunkohlenformation), Diluvium(Eiszeitliche Ablagerungen) und Alluvium(Jetztzeitliche Torfmoorbildungen).

Die tertiären Ablagerungen unseres Gebietes gehören sämtlich der

miocänen(Lausitzer) Braunkohlenformation an. Dieses Altersverhältnis ist durch Bohrungen in der Gegend. von Kottbus völlig sichergestellt, wo unter der braunkohlenführenden Schichtenfolge, die mit der un-. serigen übereinstimmt, marines Oberoligocän angetroffen wurde, dessen Alter durch seine Fossilienführung genau bestimmt werden korinte. In unserem Gebiete ist diese Unterlagerung nicht mehr vorhanden, vielmehr muß die Grenze des oligocänen Meeres etwas nördlicher ge­legen haben. Dies wird durch das Ergebnis einer zwischen Allmosen und Bahnsdorf niedergebrachten staatlichen. Tiefbohrung erwiesen, ‚in der unter der miocänen Braunkohlenformation unmittelbar paläo­zoische. Felsmassen angetroffen wurden. Die Braunkohlenformation unseres Gebietes erfreut sich einer nur wenig gestörten, bei der Be­trachtung kleinerer Flächen geradezu als eben zu bezeichnenden Lagerung; nur die Oberkante des. Tertiärs ist infolge der aufpressen­den, zerreißenden, verschiebenden und abtragenden Einwirkungen des Inlandeises zur. Diluvialzeit bis zu gewisser, nicht sehr bedeutender Tiefe stark gestört worden, wie dies die verschiedenen beigegebenen Profile deutlich erkennen lassen.

Die diluvialen oder eiszeitlichen Ablagerungen sind"zur Diluvial­"zeit entstanden, als ganz Norddeutschland bis an den Fuß der mittel­deutschen Gebirge unter einer mächtigen, von Norden(Skandinavien und Finnland) her eingedrungenen Inlandeismasse begraben war, die, den mitgebrachten nordischen Gesteinsschutt bald als Grundmoränen (Geschiebelehm und Geschiebemergel), bald als ausgewaschene Kiese und Sande, kurz als diluviale Ablagerungen hinterließ. Außer den Ablagerungen während der drei verschiedenen Eiszeiten, die wir in Norddeutschland kennen.(glaziale Bildungen), sind auch Absätze von Flüssen aus den Zwischenzeiten zwischen je zwei Eiszeiten vorhanden (interglaziale Bildungen). Der Abschmelzperiode am Schluß der Eis­zeiten gehören die Ablagerungen der großen Staubecken und die Tal­sande des Urstromtales an.

Alluvialen Alters sind die Torfmoore, sie gehören der. Jetztzeit an und sind durch Verlandung eiszeitlich entstandener Seen entstanden.

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