Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 27 [Neue Nr. 4448] (1927) Klein-Leipisch / bearb. durch H. Hess von Wichdorff ..
Entstehung
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Die Grundwasserverhältnisse des Blattes

Der Verlauf der Grundwasserhorizonte auf dem Blatte Klein­

Leipisch ist infolge seiner wechselnden topographischen Verhältnisse recht verschieden. Die Hochflächen mit ihrer sandigen, meist mit Kiefernwald bedeckten Oberfläche besitzen infolge der leichten Durch­lässigkeit des Sandes erst in größerer Tiefe einen Grundwasserhorizont, der nur untergeordnet über dem unteren Geschiebemergel, der über­haupt geringe Verbreitung besitzt, sich einfindet, in der Regel aber erst über den mächtigen undurchlässigen Tertiärtonen auftritt oder über dem obersten Kohlenflöz. Die Grenze zwischen. Tertiär­untergrund und der wenig mächtigen Diluvialdecke stellt demnach den obersten Grundwasserhorizont im Bereiche der Hochflächen dar; er wird im wesentlichen von den atmosphärischen Niederschlägen im Gebiete der Hochfläche gespeist und ist nicht sehr bedeutend.

Verhältnismäßig viel stärker sind die Grundwasser in den nie­driger gelegenen Teilen des Blattes; In dem Beekensandgebiet in der nördlichen Hälfte des Blattes zeigen die zahlreichen breiten Moor­gebiete in den Senken und ebenso die beiden Mühlenteiche an der Nehesdorfer Pechhütte und der Seeteich nordwestlich von Gohra an, daß der oberste oberflächliche Grundwasserhorizont in dem Becken­sandgebiet im allgemeinen nicht tief lieg% abgesehen von einzelnen höher gelegenen. Gebietsteilen auf demselben, in denen Parabeldünen auftreten und auch ebene Flugsandverdünung die ursprüngliche Bodenfläche später erhöht hat.:

Im Süden des Blattes zeigt das Urstromtal, das übrigens die diluviale Insel von Klein-Leipisch-Bockwitz-Lauchhammer umzieht, tief­gründige Moore, wie z. B. die große Koyne und das Grünewalder Moor in seinen Niederungen verbreitet als Austrittsstellen des flach­liegenden Grundwassers. im Urstromtale. Der kleine See und die Karpfenteiche des alten Eisenhüttenwerkes Lauchhammer beweisen die flache Lage des Grundwasserhorizontes am Nordrande. des Ur­stromtales ebenso deutlich wie der, Umstand, daß an vielen Stellen des Urstromtales nordwestlich, nördlich und nordöstlich won Lauch­hammer in etwa 2. m Tiefe bereits unter dem Grundwasser der tertiäre Tonuntergrund angetroffen wurde..

Durch das Fortschreiten der großen Braunkohlentagebaue. werden die ursprünglichen Grundwasserverhältnisse des Blattes allmählich völlig umgestaltet werden.