Das Alluvium; 31
walder Straße im Grünhäuser Fort besonders schön und ausgedehnt ist. Auf der Hochfläche ist in der Gohraer Heide ein bedeutender Zug vorhanden, ‚in geradezu idealer Form aber an den Ochsenbergen, deren‘steile, der Hochfläche sichtbar aufgesetzte Kämme schon vor 100 Jahren den Gedanken an künstliche Verteidigungswälle, an ein großes Römerlager, erstehen ließen und selbst noch von R. Virc how als künstliche Langwälle angesehen wurden. Besonders steil ist u. a. der südliche Flügel, auf dem als sichtbare Landesscheide die alte kursächsische Grenze(heute Grenze der Provinz Sachsen) seit Jahrhunderten entlangläuft.;.;
Eigentümlich ist, daß z. B. die große Parabeldüne in der Grünhäuser Forst an der Fürstenwalder Straße auf ihrem Kamme eine bis 40 cm starke Schicht von schwarzem Rohhumus oder Trockentorf aufweist, wie. denn überhaupt in der ganzen Forst Grünhaus der = kiesige Sandboden eine 10—25 cm starke Rohhumusdecke besitzt.. Sie ist aus dem uralten starken Nadelschutt der Nadelholzbäume dieses. alten Waldgebietes wohl zusammen mit der starken Heidekrautbedeckung der Forst in Form huminsaurer Verbindungen entstanden. Diese starke Rohhumusbedeckung im Gebiete der Grünhäuser Forst und auch ihrer weiteren Umgebung ist früher wohl ganz allgemein‘ gewesen. Durch das Abkratzen der Waldstreu in ‚großem Umfange und durch vielfache umfangreiche Waldbrände ist diese Rohhumusbedeckung jetzt in einzelnen, scharf begrenzten Gebieten ganz verschwunden, in Nachbargebieten aber durchaus erhalten, so daß von. einer kartenmäßigen Darstellung dieser Erscheinung abgesehen werden. mußte, da diese nicht die ursprüngliche geologische Verbreitung, sondern den Eingriff der Menschen in dieselbe wiedergegeben haben würde.-;
Auch in den Gebieten, wo heute der Rohhumus entfernt ist, wie z.B. ander Straße von Koynehammer nach Klein-Leipisch, ist sein ehemaliges Vorhandensein durch die noch erhaltene auffällig scharfe, weiße Bleichzone der kiesigen Sande und die darunter folgende tiefbraune, nicht sehr starke Ortstein-Verkittung erwiesen.
Im Gebiete der Rohhumusbedeckung, vor allem in der Nähe. des Grundwassers, ist neben dem üblichen Heidekraut(Calluna vulgaris) auch die zierliche Glockenheide(Erica tetralix) auf dem ganzen Blatte viel‘ verbreitet.©:
Als künstliche Bildung mag im Gegensatz zu den natürlichen Parabeldünenkämmen die etwa auf 2 km verfolgbare uralte Landwehr unmittelbar westlich vom Försterei Zollhaus Erwähnung finden, die bei Gelegenheit der geologischen Aufnahme zuerst als solche erkannt und‘verfolgt wurde, für deren Eintragung und Bezeichnung bei Berichtigung des Meßtischblattes im Jahre 1920 sogleich Sorge getragen wurde. Diese alte Landwehr läuft, wie dies stets bei solchen Anlagen der Fall war, von Moor zu Moor und diente durch Dornverhaue zur Verteidigung der Hochfläche. Vermutlich ist sie ums Jahr 1230 angelegt, als das Kloster Dobrilugk die Ortschaft Staupitz erwarb und mit deutschen Kolonisten besetzte.