Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 27 [Neue Nr. 4448] (1927) Klein-Leipisch / bearb. durch H. Hess von Wichdorff ..
Entstehung
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3. Das Alluvium

Zu den. Bildungen der Jetztzeit gehören vor allem die großen Torfmoore des Blattes, die vielfach 24 m Müächtigkeit besitzen und auf der Karte als voller Torf(tf) angegeben sind. Daneben aber.sind auch häufig große Moore, die nur 12112 m Torf auf­

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weisen und darunter Sanduntergrund besitzen(3. Selten sind Flach­

moore mit flachem jugendlichen Tonuntergrund(#) verbreitet. Von

besonderer Wichtigkeit sind die großen Moore bei Grünewalde und Koynhammer. Sie sind neuerdings, besonders die Große Köyne, durch umfangreiche Entwässerung trockengelegt und von mehreren Gruben­bahnen durchzogen, die einen ausgezeichneten Einblick in den inneren Bau dieser Flachmoore geben. Ein dort beobachtetes Profil zeigt z. B. oben 34 m. schwarzen Flachmoortorf mit zahlreichen liegen­den Erlen- und Birkenstänmen; merkwürdig ist bei diesem typischen Sumpifwaldmoor der Umstand, daß im südlichen Teile noch in 3 m Tiefe ganze Zonen mit typischer weißer Birkenrinde inneliegen, so daß dieser Teil dieses Moors als Birkensumpfmoor mit Recht zu bezeichnen wäre. An dieser Stelle wird der schwarze Torf von einem 40 cm starken hellgrünen, alluvialen Ton unterlagert; der mit seinen dunklen senkrechten Vegetationsspuren. als echter Röhrichtboden angesehen werden muß. Darunter lagert weiter 1 m bräunlicher Alluvialsand mit dunkelbraunen. Faulschlammstreifen, ohne daß das diluviale: Lie­gende des Moores_erreicht wäre. Ein anderes Torfprofil weiter nörd­lich unmittelbar an der Koyne-Grube zeigte zu oberst 2 m schwarzen Flachmoortorf mit zahlreichen: liegenden Birken- und Erlenstämmen, darunter 30 cm grünlichgelben Faulschlammton, ebenfalls als Röh­richtboden entwickelt, dann eine 4 cm starke gut erhaltene gelbe Moosbank, darunter 12 m Starken schwarzen Faulschlammletten, gleich­falls einen Röhrichtboden bildend, und schließlich als tiefsten Unter­grund altdiluvialen verkitteten Kies, der vorzugsweise aus Quarz und Kieselschiefer besteht.

Das Koynemoor hat im Jahre 1917 bei oder nach seiner Entwässe­rung einen wochenlang andauernden, heftigen Moorbrand erlebt, der den ganzen Sumpfwald an seiner Oberfläche vernichtet hat. Man ist gegenwärtig dabei, die letzten angebrannten Baumstubben zu ent­fernen, die bisher noch. das Koynemoor in wildem Chaos bedeckten. Durch den Brand ist übrigens der starke Schlangenhorst im Koyne­moor vernichtet worden, der früher durch. seine zahlreichen Kreuz­ottern und Kupferottern ebenso gefährlich war, wie noch heute die bewaldeten Tongruben bei Döllingen auf dem Nachbarblatte Elster­werda.

Der Altalluvialzeit gehören die Parabeldünen ‚des Blattes an, unter denen im Gebiete des Staubeckens diejenige an der Finster­