Miozän. 15
30 em- schokoladefarbener. feiner Ton mit,‘ Glimmersand in sehr feinen _ Streifen wechselnd; 4 50 cm wechselnd gestreifter weißer und schokoladefarbener Glimmersand 50.cm. weißer Glassand.
Daß hier‘ sicheres Miozän vorliegt, ist ganz zweifellos. Sehr wahrscheinlich werden dieselben oder ähnliche Sande und Tone bzw. Letten auch unter dem oben beschriebenen hellen Ton und in’ den Bohrungen zu finden sein. Aus der Beschreibung der Bohrproben, die die Bohrmeister meist: vornehmen, geht das aber häufig nicht hervor.
Die Sande sind sehr feinkörnig und führen einen‘ ziemlichen Glimmergehalt, wie er in Miozänsanden häufig ist.
Auch die dunklen Tone, Braunkohlenletten, lassen einen Zweifel nicht aufkommen..
Der beschriebene Aufschluß zwischen Werchow und Kabel ist nicht ohne weiteres irgendwo in das Profil einzureihen. Der Wechsel der Schichtglieder ist ein viel häufigerer, als ihn.das Profil angibt. Da aber Glimmersand im allgemeinen nur im 1. und der unteren Hälfte des 2. Zyklus zu finden ist, und die 15 m grober weißer Sand und Kies zwischen Tonen nicht vorhanden sind, sondern nur Kohlenletten und Sand, so muß man wohl das Aufschlußprofil in die Mitte des„2 Zyklus“ stellen. Das Braunkohlenflöz fehlt also an der entsprechenden Stelle auf Blatt Kalau. Das stimmt überein mit der Annahme der Bergleute.
Einige Regelmäßigkeiten im. Normal-Profil sind hervorzuheben:
Die hangenden Sande, Kiese und Tone über den Braunkohlen sind hell, hellviolett, hellgrau, gelb und weiß im Gegensatz zu dem weitaus größeren liegenden braun-grauen Schichtkomplex. Die Schichten des 1. und 2. werden von denen des 3. Zyklus außer durch die Farbe durch die Glimmerführung und Beimengung von Kaolin unterschieden.
Diese petrographischen Eigenschaften geben das Hilfsmittel zur Hand, mit dem es'möglich ist, in. Aufschlüssen oder Bohrungen die Frage zu entscheiden, liegt ein Braunkohle-Ober- oder-Unterflöz vor, sind Sand- und Tonschichten mithin in den 1. bzw. 2. oder den 3. Zyklus zu stellen. Von großer Bedeutung ist natürlich die Entscheidung, ob Ober- oder Unterflöz vorliegt bei Braunkohlenproben ‚aus Bohrungen. Auf diesem Wege wurden auch die Bohrungen des vorliegenden Blattes bearbeitet und haben ergeben, daß im Untergrund nur das Unterflöz vorhanden ist, während das Oberflöz bzw. ein Flöz,.das mit dem Oberflöz der Raunoer Hochfläche vergleichbar wäre, fehlt. Die oben erwähnten Unregelmäßigkeiten und Schwankungen in der Sedimentation sind auch hier zur Erklärung heranzuziehen.
Die Lagerung der Schichten dürfte im Allgemeinen eine horizontale sein. Nur die obersten Partien des Tertiärs sind unter der Einwirkung der aus N vorrückenden Eismassen der diluvialen Eiszeiten