Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 17 [Neue Nr. 4250] (1929) Vetschau / bearb. durch J. Korn ..
Entstehung
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16; Blatt Vetschau

mehr oder weniger stark gestört worden. Aufschlüsse in Braun­kohlengruben auf benachbarten Blättern der Lausitz haben hierfür sehr schöne Beispiele geliefert.

Was die Braunkohle im Untergrund anbelangt, so ist es keines­wegs so, daß ein einheitliches, zusammenhängendes Braunkohlenflöz im Untergrund des ganzen Blattes an allen Stellen anzutreffen wäre. Vielmehr sind überall zwisehen fündigen Bohrungen solche nieder­gebracht worden, die in gleicher oder größerer Tiefe keine Braunkohlen aufweisen, sondern, meist ganz in jüngerem Sand und Kies stecken.

Doch nicht nur, was horizontale Erstreckung anbelangt, ist das Flöz uneinheitlich und ungleichmäßig, auch in vertikaler ist es starken Schwankungen unterworfen. In den Gebieten zusammen­hängender Flözstücke beträgt die normale mittlere Mächtigkeit des Unterflözes 68 m.

Die Unregelmäßigkeiten sind einmal Unterschiede in der Sedi­mentation, dann aber auch Wirkungen erodierender Kräfte in der Pliozän- und Diluvialzeit, vielleicht natürlich auch schon zur Miozän­zeit. Flüsse, die wohl von Süden kamen, haben das ehemals einheit­liche Flöz zerstört und Rinnen und Gräben hineingeschnitten, deren Verlauf ein sehr unregelmäßiger ist. Diese Vertiefungen wurden mit Sanden und Kiesen nicht immer eindeutig bestimmbaren Alters aus­gefüllt. Die diluviale Bedeckung legte sich über die Fiözsockel und die Rinnen und bewahrte sie vor weiterer Zerstörung.

Die Tatsache, daß einmal miozäne Ablagerungen zur Pliozänzeit und beiderlei Ablagerungen zur Diluvialzeit umgelagert sein können, macht es fast unmöglich, wenigstens in Bohrungen, zu entscheiden, wann die Zerstückelung des Flözes eingetreten ist, wenn sie nicht überhaupt schon ein Sedimentationsunterschied ist. Liegen zur Be­arbeitung nur die Schichtverzeichnisse vor, ohne daß Proben der Bohrungen in der Sammlung der geologischen Landesanstalt vor­handen sind, dann wird die Bestimmung noch mehr erschwert, wenn nicht ganz unmöglich gemacht. Es ist aus dem erläuterten Grund deshalb dringend wünschenswert, daß von Tiefbohrungen, wo sie auch immer ausgeführt werden, Schichtverzeichnisse mit Proben an die geologische Landesanstalt eingesandt werden.

Auf einer Anzahl älterer Blätter aus dem Lausitzer Braunkohlen­revier wurden alle bekannt gewordenen Tiefbohrungen zusammen­gestellt, und danach wurde der. Verlauf der unterirdischen Flöz­grenzen konstruiert und als blaue oder rote Linie in die Karte ein­getragen. Neu hinzu kommende Bohrergebnisse können dann sehr leicht eine Abweichung vom Verlauf der Grenzlinie ergeben, da ja das Netz der Bohrungen niemals so dicht sein kann, daß Überraschun­gen ausgeschlossen wären. Aus diesem Grund ist beim vorliegenden Blatt davon abgesehen worden, diese Flözgrenzen einzutragen; es sind vielmehr eine Anzahl sowohl fündiger als auch nicht fündiger Bohrungen angegeben. Da Tiefe und Mächtigkeit des Braunkohlen­flözes zu ermitteln der Zweck aller eingetragener Bohrungen im vor­