Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 17 [Neue Nr. 4250] (1929) Vetschau / bearb. durch J. Korn ..
Entstehung
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Diluvium; 19

Die Widerstandsfähigkeit der Kiese gegen die Einflüsse der Ver­witterung bedingte natürlich die Ausgestaltung der Hochfläche und den steilen Rand gegen das Beckendiluvium. Dieser Steilrand ist am Roten Berg ringsum sehr gut ausgeprägt, in der Umrandung der Freiberge ebenfalls an einigen Stellen..

Die Widerstandsfähigkeit der Kiese am Roten Berg wurde noch sehr erhöht durch infiltrierte Eisenlösungen, die den Kies zu einem Konglomerat und Sande zu einem Sandstein. verfestigt haben. Die darunter liegenden Sande sind gelbrot bis gelb gefärbt und darunter schließlich weiß. Der NameRoter Berg ist dadurch natürlich ohne weiteres ‚erklärt.

Am Fuß desRoten Berges nahe der KalauAlt-Döberner Landstraße ist eine Sandgrube mit einem beachtenswerten Profil aufgeschlossen. Es liegt ein humoser Beckensand als Decke über einem hellen diluvialen Sand, der eine typische Bleichzone zeigt. Unter ihr folgt eine stark vereisente Zone, ein sog.Eisenfuchs, von zu Sandstein verkittetem, weißen pliozänen Sand. Diese Zone stellt einen Ortsteinhorizont vor und zeigt sehr schön kennzeichnend die Ablenkung von Wurzeln, die diese harte Schicht nicht durchdringen können.

Brocken solchen verkitteten Sandes und Kieses sind am Roten Berg und am Hang der Freiberge in ziemlicher Anzahl zu finden; ein Beweis dafür, daß diese verkittete Deckschicht früher weiter ausgedehnt war.

Der Übergang der fast vereisenten Zone in rote, dann gelbe und dann weiße Sande zeigt an, daß die Eisenlösung von oben gekommen sein muß. Wann diese Verkittung aber eintrat, kann leider nicht ermittelt werden, da dem Erläuterer zu wenig Beobachtungstatsachen vorliegen und KORN hierüber nichts hinterlassen hat. Anzunehmen ist, daß die Vereisenung diluvialen Alters ist. Darüber wird noch im Abschnitt Diluvium zu sprechen sein.

Auf den Tertiärbildungen liegen diluviale Geschiebe in mehr oder minder großer Zahl als Zeugen, daß das Inlandeis auch über den Niederlausitzer Grenzwall hinweggegangen ist. Die Geschiebe liegen immer nur an der Oberfläche oder durch irgendwelche Zufälligkeiten in ganz geringer Tiefe. Sie haben meist Windsechliffpolitur(s. u.).

b) Das Diluvium

Als Diluvium werden die Ablagerungen der Eiszeiten und Zwischeneiszeiten bezeichnet, die auf das Tertiär folgen und denen der geologischen Gegenwart vorangehen. In dieser Periode wurde das norddeutsche Flachland mit einer mächtigen Decke von Inland­eis mehrfach überzogen. Es werden meist 3 oder 4 Eiszeiten ange­nommen; d. h. dreimal(viermal) kam das Eis von Skandinavien aus a*