Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 17 [Neue Nr. 4250] (1929) Vetschau / bearb. durch J. Korn ..
Entstehung
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20 Blatt Vetschau bis weit nach Norddeutschland hinein und zog sich dreimal(vier­mal) wieder zurück. Zwischen den 3(4) Vorstößen liegen mithin 2(3) wärmere Zwischeneiszeiten.

Auf dem vorliegenden Blatt gibt es diluviale Ablagerungen unent­schiedenen Alters und solche der jüngsten Eiszeit.

Die Grenze des jüngsten Diluviums wurde oben bereits ihrem Verlauf nach gekennzeichnet. Über die Frage der äußersten Süd­grenze der jüngsten Vereisung ist-in den letzten Jahren eine lebhafte Diskussion im Gang gewesen, die dazu geführt hat, diese Grenze vom. Südrand zum Nordrand des Niederlausitzer Grenzwalls zu verlegen. Weil diese Auffassung erkannt und bewiesen wurde, müssen die diluvialen Ablagerungen des Blattes Vetschau südwestlich ­vom GlogauBaruther Urstromtal entsprechend gezeichnet werden. Es tritt dadurch eine Verschiebung in die Übereinstimmung mit den Nachbarblättern Burg, Cottbus-West und Alt-Döbern, doch werden selbstverständlich petrographische Grenzen von dieser Änderung in der Altersauffassung in ihrem Anschluß nicht gestört.

Für die jüngste Eiszeit ist der NameWeichsel-Eiszeit einge­führt worden(KEILHACK). Der Weichesleiszeit sind auf dem vor­liegenden Blatt nur die Talsande im GlogauBaruther Urstromtal zuzuweisen.

Die Ablagerungsgebiete der Weichseleiszeit, die nördlich vom GlogauBaruther Urstromtal liegen, sind ausgezeichnet 1. durch die vielen offenen glazialen Seeflächen, 2. durch steile Böschungen und endlich völlig unausgeglichene Wasserläufe, während die Ablagerungen der älteren Eiszeiten ganz ohne glaziale Seen sind und sanfte Böschungen, ausgeglichenen Lauf der Wasserläufe und zum Teil lange ­Trockentäler aufweisen. Beide sind durch eine morphologische Grenze geschieden. GRIPP unterscheidet die Landschaft nördlich dieser Grenze als Landschaft mit Akkumulationsformen und- diejenige südlich der Grenze als Landschaft mit Erosionsformen, oder als Landschaft der Jungmoränen und Landschaft der Altmoränen.

Die Altmoränenlandschaft ist immer auch mit einer weit vorge­schrittenen und ausgeprägten Zertalung ausgestattet.

Wenn man das vorliegende Batt Vetschau und die Nachbarblätter ins Auge faßt, dann ist unverkennbar, daß Jungmoränenlandschaft nicht vorliegt. Die Wasserläufe sind ausgeglichen und eine ganze Reihe von Talrinnen oder Senken deuten die Erosionslandschaft an. Selbstverständlich kommt diese Zertalung nur an den Hochflächen in Frage; an diesen Hochflächenrändern ist sie aber sehr gut erkennbar.

Ein weiteres Merkmal zur Kennzeichnung eines höheren Alters als Weichseleiszeit ist die große Masse von nordischen Geschieben, die eine allseitige Glättung und Politur durch vom Wind mitgeführte Sandteilchen erfahren haben und zu Windkantern geworden sind. Im jüngsten Diluvium sind Windkanter bei weitem nicht in dem Maße zu finden, wie etwa auf dem Lausitzer Grenzwall. Es muß also eine