Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 17 [Neue Nr. 4250] (1929) Vetschau / bearb. durch J. Korn ..
Entstehung
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Diluvium 21

viel längere Zeit hindurch eine intensive Windeinwirkung auf am Boden liegende Steine haben stattfinden können, die unter Eis­bedeckung natürlich nicht möglich ist.

In allen Sandgruben auf der diluvialen Hochfläche fällt auf, daß, ähnlich. wie es schon für das Pliozän auseinandergesetzt wurde, im Sandprofil unter einer wechselnd starken Bleichungszone eine Zone mit wechselnder, reicher Eisenoxydhydratausscheidung folgt.

Das in diesen Sanden angereicherte Eisen muß in einer Boden­lösung herangeführt und irgendwo anders aus verwitterndem Gesteins­material ausgelöst worden sein. Auch im jüngsten Diluvium gibt es eisenschüssige Sande, doch sind die Vereisenungszonen meist nur wenig intensiv, im Gegensatz zu denen auf der Dubrauer Hochfläche. Solche Vereisenungszonen werden von manchen Geologen als beweisend für die Einwirkung einer(wärmeren) Zwischeneiszeit angesehen; die vereisenten Schichten mithin in ältere KEiszeiten gestellt. Andere Geologen wiederum lehnen diese Beweisführung ab.

Alle die angeführten Gründe sprechen für eine ältere Eiszeit. KEILHACK unterschied drei Eiszeiten, nämlich Elster-; Saale- und Weichseleiszeit. Kann nun unterschieden werden, welcher der beiden älteren Eiszeiten das Diluvium des vorliegenden Blattes und mithin des Niederlausitzer Grenzwalls angehört?

Der Niederlausitzer Grenzwall und seine Fortsetzung, der Fläming, werden, wie bereits erwähnt, von einem Endmoränenzug gekrönt, der in weiten Teilen seiner Erstreckung noch relativ frisch und gut erhalten ist. Ein Beispiel dafür ist der Große und Kleine Großmanns­berg westlich von Gollmitz(Blatt Kalau). Wegen dieses End­moränenzuges wurde ja bisher auch das Gebiet als jüngstes Diluvium kartiert. Diese Moränenkuppen sind zweifellos besser erhalten als Moränen in Gebieten unzweifelhaften Elster- und Saale-Eiszeit; so daß man daraus schließen muß, daß die Zone jünger ist als diese beiden Zeiten.

WOLDSTEDT setzt in einer Arbeit über die Ausdehnung der letz­ten Vereisung in Norddeutschland auseinander, daß die Ablagerungen der sog.Flämingzone durch eine sicher interglaziale Ablagerung, nämlich den Rabutzer Beckenton, von der Saaleeiszeit nach unten getrennt wird, also jünger sind als diese. Da aber für diese Zone das gleiche zutrifft, was oben auseinandergesetzt wurde für das vorliegende Blatt als trennend vom jüngsten Diluvium der Weichseleiszeit, schlägt WOLDSTEDT vor, für die Entstehungszeit der Ablagerung der Flämingzone den Namen Warthe-Vereisung einzuführen. Es muß dabei allerdings dahingestellt bleiben, ob dieseWarthevereisung tatsächlich eine selbständige Vereisung war oder nur eine besonders ausgeprägte Periode der Weichseleiszeit(sicheres dazwischen stehendes Interglazial fehlt!). Solange hierfür keine einwandfreien Beweise vorliegen, müssen aber die in Frage kommenden diluvialen Bildungen eben alsDiluvium unentschiedenen Alters aufgefaßt werden.