Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 47 [Neue Nr. 3750] (1927) Herzberg / bearb. durch C. Gagel ..
Entstehung
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Topographisch morphologischer Überblick 9

schmale, tief eingesenkte und großenteils mit langen Seen und schmalen Torfwiesen erfüllte, vom Blabbergraben durchzogene Rinne anschließt, die sich fast über das ganze südlich anstoßende Blatt Koßtenblatt bis an die Spree verfolgen läßt. Nördlich schließen sich an den Scharmützelsee die zwischen 39,2 und 40 m Meereshöhe liegen- ­den Wierichwiesen an.;;

Wie sich schon aus den vorhergehenden Ausführungen ergibt, zeigen beide Hochflächen im Osten und Westen recht. schroff abge­böschte Oberflächenformen, die sich stellenweise 20-30 m über ihre unmittelbare Umgebung erheben. Sie weisen auch eine große Anzahl kleinerer und größerer, rundlicher und unregelmäßig gestalteter, abflußloser, kessel- bis beckenförmiger Vertiefungen auf, die zum Teil mit. Torf erfüllt, zum Teil in dem durchlässigen Sandboden ganz trocken sind; sie sind kennzeichnend für die Oberflächenformen der Hochflächen. Der landschaftliche Gegensatz zwischen diesen un­ruhigen kuppigen Formen der Hochflächen und der ebenen. Terrasse um den Scharmützelsee ist sehr auffallend.

Die im Norden von den Wierichwiesen erfüllte und von der scharf abgesetzten 50-m- Terrasse begleitete Senke des Scharmützelsees setzt sich nach Norden über den Petersdorfer See bis zu der in 40 m Meereshöhe liegenden Talsandterrasse des Spreetales bei Fürsten­walde fort. Nach Süden schließt sich an den Scharmützelsee der eben­falls noch von der breiten 50-m-Terrasse umgebene Glubigsee an; von diesem führt eine schmale, vom Springsee(39 m), Melangsee(39,3 m), Grubensee(43,1 m) und einigen schmalen Torfbrüchen erfüllte Senke nach Süden, die südlich vom Grubensee ganz schmal wird und durch einen. Paß von 57 m Meereshöhe von einer entsprechenden, weiter südlich gelegenen, schmalen, tiefen Rinne getrennt wird. Diese ist zunächst vom Goduasee(43,8 m) und vom Josinskibruch erfüllt und setzt sich in die bei 4550 m Meereshöhe gelegene. Talsandterrasse des oberen Spreetales bei Alt-Schadow fort.

Außer durch die lange schmale Senke des Herzberger Sees und die sich nordöstlich und südlich anschließenden schmalen, tiefen Rinnen wird die östliche Hochfläche auch noch durch eine Anzahl ganz schmaler, tief eingeschnittener trockener Rinnen zerschnitten, die sich nach Westen nach dem Scharmützelsee hinziehen. Eine weitere derartige schmale tiefe Rinne verläuft nach der SO-Ecke des ° Blattes und ebenso wird die nordöstliche Hochfläche durch die ganz schmale, tiefe, trockene Rinne des Rehgrundes zerschnitten, in deren Boden noch eine größere Anzahl kleiner, runder, kesselförmiger Vertiefungen eingesenkt ist; an sie schließt sich weiter südlich nach einer kurzen Unterbrechung durch einen bei 85 m Höhe liegenden Paß die weit von Osten kommende schmale, nach Westen verlaufende Rinne, die zum Teil von der SaarowBeeskower Bahn benutzt wird. Die westliche Hochfläche weist keine derartige Gliederung durch schmale, tief eingesenkte Rinnen auf oder höchstens kaum merkbare Andeutungen solcher; sie zeigt in reinster Ausprägung die unruhigen, regellos angeordneten Formen der Kuppen- und Kessellandschaft.