Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 47 [Neue Nr. 3750] (1927) Herzberg / bearb. durch C. Gagel ..
Entstehung
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Miozän S 11

oligozän. 39,70 m, Senon 26,70 m, Jura mehr als 124 m. Die Jura­schichten gehören nach Schmierer vermutlich dem Dogger oder Lias an.

Diese Bohrung, welche zur Erschließung einer Thermalquelle niedergebracht wurde, hat, wie vorauszusehen war, eine derartige Quelle nicht erfaßt, ‚wohl aber eine Sole, wie sie im tieferen Unter­grunde der Mark Brandenburg in der weiteren Umgebung Berlins und in der Nähe des Rüdersdorfer Salzhorstes aufzutreten pflegt. Nach dem Bericht von Prof. O. Schneider stellte sich unter dem Sep­tarienton und über der weißen Kreide, etwa in 175 m Tiefe, Sole ein; ein zweiter Wasserhorizont mit Salzwasser trat bei 225 m auf, danach folgten. gleichmäßige Tone. Nach Abdichtung des unteren Teiles der Bohrung wurde das Filter auf die höhere Solezufuhr in etwa 175 m Tiefe eingestellt. Der Salzgehalt dieser Sole ist gering; er beträgt nach den vorliegenden Analysen 19 g im Liter, also knapp 2%. Nach einer Veröffentlichung des Badearztes Dr. P. Grabley- Saarow kann die Sole als eine erd-musiotische angesprochen werden, die sich durch den Gehalt an Magnesiumsulfat, Kalziumehlorid, Natriumchlorid und Natriumjodid ausgezeichnet und zu Bade- und Trinkkuren geeignet sein. soll.

Da die Sole selbst nach wochenlangen Pumpversuchen 500 Minuten­liter ergab, scheint ein bis auf weiteres ergibiger Zustrom vorzuliegen; der Wasserstand steht in Ruhe ein wenig über Flur. Die Temperatur des Wassers zeigte bei 325 m Tiefe 20°C.

Miozän

Die zum Untermiozän gehörige märkische Braunkohlenbildung ist 7 in einer Anzahl von Aufschlüssen und Schürfbohrungen in den ver­schiedenen Teilen des Blattes nachgewiesen und bis zu nicht unbe­trächtlicher Tiefe aufgeschlossen ‚worden. Sie besteht wie gewöhnlich aus einer Schichtenfolge von Quarzsanden, feinen Glimmersanden, Formsanden, sandigen Kohlenletten und dünnen, meist ziemlich un­reinen Kohlenflözchen, die eben wegen ihrer geringen Mächtigkeit und mangelhaften Beschaffenheit fast nirgends praktischen Wert haben. Die Hauptaufschlüsse in der Braunkohlenformation liegen in den Ton­gruben bei Saarow, Silberberg und Diensdorf. In diesen zum Teil sehr tiefen Gruben sind unter außerordentlich gestörten Lagerungsverhält­nissen Braunkohlentone und Letten, Formsande, feine Glimmersande und zum Teil schwache Braunkohlenflöze vorhanden, die nicht nur in der wildesten Weise zusammengepreßt, aufgerichtet und aufgefaltet, sondern zum Teil sogar völlig aus ihrem natürlichen Zusammenhang gerissen sind. Zum großen Teil sind diese Aufschlüsse ehemalige Ziegeleigruben jetzt schon derart verfallen und verrutscht, daß die Schichtenfolge nicht mehr genau festzustellen ist; immerhin sind ab und zu doch noch einzelne charakteristische Bänke so gut zu erkennen, daß sie mit dem gut bekannten Profil der Braunkohlenschichten in den Rauenschen Bergen bei Petersdorf zu vergleichen und ihre Lage im