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12: Blatt Herzberg
Profil festzustellen ist. Das gilt besonders von einer sehr auffallenden Toneisensteinbank im Hangenden der hellen Feinsande(Schicht 9), etwa 5 m über dem obersten Braunkohlenflöz, die als Leitschicht ausgezeichnet geeignet ist und sich z. B. auch in der großen Grube östlich von Diensdorf findet.-—
Früher ließen sich hier die merkwürdigsten Aufpressungen, Faltungen und Überschiebungen des Braunkohlengebirges auf Diluvium beobachten, die bewiesen, daß dieses ganze Braunkohlentertiär am Südostrande der Rauenschen Berge nur aus wurzellosen, verschleppten Schollen besteht, die vom diluvialen Inlandeise weiter im Norden aus dem Untergrunde losgerissen und hierher. nach Süden transportiert und auf jung-diluviale Ablagerungen aufgeschoben sind‘) (Wahnschaffe a. a. O., Tafel 50, Fig. 22—24, S. 390).
Jetzt sind die Gruben stark verstürzt und bewachsen und man sieht nur noch bruchstückweise die starken Störungen, Faltungen und Steilstellungen der Formsandgruppe, sowie teilweise auch noch das unterlagernde Diluvium. Ob dieses unterlagernde Diluvium„mittleres“, zur älteren Eiszeit gehöriges ist, wie in den angegebenen Abbildungen angenommen und dargestellt ist, ist. unwahrscheinlich, weil es völlig frisch ist und keine Verwitterungserscheinungen zeigt. Die Mächtigkeit der hier auf das Diluvium aufgeschobenen Formsandschichten mit den Kohleflözen beträgt mindestens 9—12 m. Das eingelagerte, sehr stark gestörte Flöz. ist bis 2,5.m mächtig— es ist vielfach gefaltet und zerrissen. Der unterlagernde Geschiebemergel ist zum Teil bis 5 m‘ hoch aufgepreßt. Oberflächlich sind diese verschleppten Tertiärschollen von einer meistens. ziemlich dünnen Decke von Geschiebesand und Geschiebemergel bedeckt(a. a. O., Tafel 51, Fig. 25 u. 26) bzw. vom Geschiebemergel abgeschnitten.
Aber nicht nur stark gestört und im ganzen auf das Diluvium aufgeschoben sind diese Tertiärschichten, sondern sie sind auch besonders in ihrem untersten Teil vielfach mit diluvialen Kiesen und Geschieben verknetet und verunreinigt.
In der ehemaligen Tongrube WNW der alten„Pechhütte“, jetzigem Kurhaus Saarow, ist das Braunkohlentertiär: bunte Formsande, dunkle und graue Letten und Braunkohlenflöze gleichfalls ziemlich stark gestört und von Geschiebesand und Geschiebekies bedeckt(W ah nschaffe a.a.O., S. 392, Fig. 7), ebenso östlich von Pieskow(a. a, O., Tafel 53, Fig. 30), wo Kohle, Formsande und Letten von grobem Geschiebesand bedeckt waren. In der Grube nördlich von Pieskow am Bahnhof waren vor dem Bahnbau aufgesattelte Knorpelkohle, fette, stark gestörte Braunkohlentone, magere Letten und Formsande, die von Geschiebemergel und Talsand bedeckt waren; jetzt ist die Grube ganz zugepflanzt(Wahnschaffe a. a. O., Fig. 8, S. 395).
In den Sand- und Ziegeleigruben östlich und nordöstlich von Diensdorf am Nordabhang der Dachsberge sind Formsande und
1) F. WAHNSCHAFFE, Über das Quartär und Tertiär von Fürstenwalde a. d. Spree. Jahrbuch der Preuß. Geol. Landesanstalt, 1915, XXXVI, Teil II, S. 343%-345, Taf. 40—53.