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gefaltet; auf der Grubensohle kommt das stark gestörte Braunkohlenflöz zum Teil zutage. In den Bohrungen um den Versuchsschacht in dieser alten Diensdorfer Tongrube wurde in 15,4 bzw. 16,6 bzw. 18,4 bzw. 18,6 m Tiefe unter der Braunkohle wieder Diluvium angetroffen, Das ganze Tertiär ist hier also eine Scholle, die auf das intensivste gefaltet ist. Westlich vom Versuchsschacht ergaben drei Bohrlöcher zwar Formsande, aber keine Kohlen mehr, darunter ebenfalls Diluvium. Noch etwas weiter westlich hat eine Bohrung zwei Flöze in 3,7 bis 7,2 m und in 9,1 bis 9,6 m Teufe, in 17,8 m Teufe aber wieder Diluvium angetroffen.
In der weiteren Umgebung wurden im Diluvialsand eingelagerte Formsandschollen von 6,4 und 3 m Mächtigkeit, auch einzelne dünne Flöze in sehr gestörter Lagerung und ganz. geringer Horizontalerstreckung in solchen Tertiärschollen noch gefunden; ein 3m starkes Flöz war in 25 m Entfernung schon in drei Flöze mit 12,1 bzw. 2,2 m Zwischenmittel aufgelöst.
1 km südlich der Diensdorfer Ziegeleigrube und 200 m östlich des Wegekreuzes(83,7 m) ist 8 m Oberer Sand, 4 m Formsand, 6 m Kohle und 15 m Formsand gefunden, während 150 m östlich davon 7 m Oberer Sand, 10 m Formsand und. 12 m Diluvium gefunden wurden. Eine andere Gruppe von Bohrlöchern östlich von Diensdorf, deren genaue Lage auch nicht mehr feststeht, ergab 8—20 m mächtige Schollen von Braunkohlenformation mit 1,3 m, 1,6 m und 2,2 m Flözmächtigkeiten und höchstens 100 m Horizontalerstreckung. Dann war wieder alles zu Ende. Eine eventuelle Förderung. dieser Kohlen könnte also nur in allerkleinstem Maßstabe für den engsten Bedarf stattfinden.
Das Diluvium
Die Bildungen des Diluviums zerfallen in ungeschichtete und geschichtete. Erstere, die Geschiebemergel, sind die Grundmoränen des Inlandeises, die durch den ungeheuren Druck der gewaltigen, sich allmählich von Nord nach Süd vorwärtsschiebenden nordischen Eismasse zermalmten und zu einer einheitlichen Bildung ineinander gekneteten Gesteine und Bodenarten wurden, die vor dem Herannahen des Inlandeises die Oberfläche Skandinaviens und Norddeutschlands bildeten; letztere, die Kiese, Sande, Mergelsande und Tonmergel sind Wasserabsätze, die durch Ausschlämmen vermittels der Schmelzwasser des Inlandeises aus den Grundmoränen entstanden und vor bzw. unter und über denselben abgesetzt sind.
Die geschichteten Gebilde, welche die beiden Grundmoränen trennen, sind zum kleinen Teil wohl nicht glazial, sondern während der Interglazialzeit entstanden oder wenigstens wesentlich verändert, als das Inlandeis sich weit aus Norddeutschland bis nach Skandinavien zurückgezogen hatte und in Norddeutschland wieder ein dem heutigen ähnliches Klima herrschte. Es lebte hier eine diesem entsprechende Fauna und Flora, deren Reste an verschiedenen Stellen Norddeutsch