Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 47 [Neue Nr. 3750] (1927) Herzberg / bearb. durch C. Gagel ..
Entstehung
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Diluvium.-. 15

lands in den Sanden zwischen den Grundmoränen nachgewiesen werden konnten... Unter dem ungestörten Zutritt der Atmosphäre konnten dann auch die während der Haupteiszeit abgelagerten kalk­haltigen, glazialen Schichten in hohem Grade verwittern und entkalkt werden. Auf Blatt Herzberg ist der Nachweis interglazialer Neu­bildungen oder solcher interglazialen Verwitterungszonen bisher nicht gelungen.;;

Bei der so geringen Ausdehnung und Verbreitung sicher inter­glazialer Bildungen, d. h. solcher, die durch pflanzliche oder tierische Reste oder durch Entkalkungs- und Verwitterungszonen als solche gekennzeichnet sind, ist aber meistens keine Möglichkeit vorhanden, zu entscheiden, ob die geschichteten Bildungen unter dem Oberen Ge­schiebemergel während der Zeit des Unteren Diluviums oder schon während der Zeit der letzten Vereisung gebildet sind. Offenbar ist die Seltenheit des Vorkommens interglazialer Schichten dadurch veranlaßt, daß diese durch die Schmelzwasser der herannahenden letzten Ver­eisung zerstört und umgelagert sind, ein Schicksal, das wahrscheinlich ebenso auch einen großen Teil der hangenden geschichteten. Bildungen des Unteren Alluviums betroffen hat. Durch die Schmelzwasser des herannahenden Inlandeises sind dann zum Teil sehr mächtige geschichtete Bildungen neu abgesetzt worden, die nachher von der Grundmoräne bedeckt wurden.

Die Bildungen des Unteren Diluviums: Untere Geschiebemergel, Untere Tone, Sande und Kiese sind nur aus den(zum Teil nur in Bohrprofilen vorhandenen) Brunnenbohrungen bekannt; es muß des­halb, was ihre petrographische Beschaffenheit betrifft, auf die ent­sprechenden Bildungen des Oberen Diluviums verwiesen werden, von denen sie, soweit überhaupt bekannt, keine Abweichungen aufweisen.

Die tiefsten Bohrungen auf Blatt Herzberg ergeben folgende Diluvialprofile, wobei im einzelnen, wie oben ausgeführt ist, natürlich unsicher bleibt, wo das Untere(ältere) Diluvium anfängt.

Bohrung Lindenberg, Observatorium:

0 1,00 m Sand

1,00 2,00gelber Sand

2,00 3,00, roter Sand

3,00 4,00 Schwarzer Ton

4,0010,30grauer Ton, sehr fest, zementartig hart 10,30 18,30 grauer steiniger Ton,

18,3020,00 weicher grauer steiniger Ton 20,0023,00 grauer weicher sandiger Ton 23,0030,70 fetter grauer Ton; 30,7031,70, toniger Kies mit großen Steinen 31,7034,00 toniger fester Sand

34,0035,80 Schwarzer Sand

35,8044,90 scharfer grauer Sand mit groben Kiesschichten 44,90 49,80 grauer scharfer Sand mit Braunkohle 49,8050,00 Ton

Das Diluvium reicht also bis mindestens 49 m Tiefe. Die Schichten von 4-31,7 m(vielleicht bis 39:m) sind nach der Beschreibung