16 Blatt Herzberg
sicherer Oberer Geschiebemergel gewesen, der hier in der Endmoräne eben große Mächtigkeit erreicht. In den Schichten von 35—45 m trat sehr. reichliches Wasser auf, das allerdings stark eisenhaltig ist.
Die wichtigste von den Bildungen des Oberen Diluviums, die allerdings nur einen kleinen Teil des Blattes einnimmt, ist der Obere Geschiebemergel(dm), der in ausgedehnten Flächen und flachen Kuppen aus den umgebenden Sanden hervorragt, zum Teil unter den die Oberfläche bildenden Geschiebesanden ebenfalls nachgewiesen ist. Der Geschiebemergel, der die Oberfläche oder den Untergrund dieses Gebietes bildet, ist seiner petrographischen Beschaffenheit nach ein sehr inniges, vollständig schichtungsloses Gemenge von Ton, feinem und grobem Sand, Kies und größeren und kleineren, geglätteten und gekritzten, mehr oder minder kantengerundeten Gesteinsblöcken verschiedener Beschaffenheit und Herkunft. Er ist, wie sich aus dem Vergleich. mit. den entsprechenden Bildungen der jetzigen Gletscher mit Gewißheit ergibt, nichts anderes, als eben die Grundmoräne des diluvialen Inlandeises, die durch den gewaltigen Druck dieser ungeheuren von Norden her sich vorschiebenden Eismassen aus den zermalmten Gesteinen und Bodenarten, die vorher die Oberfläche Skandinaviens und Norddeutschlands bildeten, zu einer einheitlichen Masse zusammengeknetet wurde. Durch diese seine Entstehung erklären sich alle die auffallenden Eigenschaften dieses Geschiebemergels, das schichtungslose Durcheinander von großen, zum Teil riesigen Blöcken, Kies, feinem Sand und Ton, die Glättung und Kritzung der nur kantengerundeten, nicht vollständig runden größeren Bestandteile, das Beisammensein- von Gesteinen verschiedensten Alters und verschiedenster Herkunft, der damit zusammenhängende Wechsel der petrographischen Beschaffenheit oft auf kurze Entfernung, die Einschaltung kleiner geschichteter Bildungen, wie Sand-, Kies- und Tonnester mitten in der ungeschichteten Grundmoräne, die nichts anderes sind als kleine, von den am Grunde des Eises strömenden Schmelzwassern ausgewaschene und umgelagerte Teile der Grundmoräne. Als dann das Inlandeis abschmolz und sich zurückzog, mußte natürlich die von den Schmelzwässern durchfeuchtete und bildsame Grundmoräne durch den ungleichmäßigen Druck des abschmelzenden Eisrandes zu unregelmäßigen Hügeln aufgepreßt werden, deren zwischenliegende Vertiefungen, hier auf so große Erstreckung hin mit Sanden. ausgefüllt sind.;
In seiner unverwitterten, ursprünglichen Beschaffenheit ist der Geschiebemergel öfter von etwas sandiger Beschaffenheit und gelbbrauner Farbe. In größerer Tiefe, etwa 41% m und darüber, zeigt er meistens eine blaugraue Farbe. Oberflächlich ist er bis zu 1'/, bis 13/, m Tiefe verwittert, das heißt seiner kalkhaltigen. Teile beraubt und in Lehm bzw. lehmigen Sand verwandelt, der also jetzt die Oberfläche dieses Gebietes bildet, soweit er nicht in den Senken von Torf bedeckt ist. In dem großen Aufschluß im Hohlweg westlich von Saarow zeigt der Geschiebemergel über dem unteren, normal ausgebildeten, strukturlosen Teil eine etwa%/, m mächtige Partie, die
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