Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 47 [Neue Nr. 3750] (1927) Herzberg / bearb. durch C. Gagel ..
Entstehung
Seite
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18 S Blatt Herzberg

Braunkohlentertiär: Formsande und Braunkohlentone, die meistens nicht besonders darzustellen Sind und deshalb auf der Karte in einer besonderen Signatur zusammengefaßt wurden.

Die Geschiebe im Oberen Sande sind fast immer kleiner, von Faust- bis höchstens Kopfgröße; sie sind an vielen Stellen nicht sehr reichlich vorhanden, an anderen dagegen, so besonders bei Schulzen­dorf und Hindenberg, häufiger bzw. recht reichlich, und früher waren hier auch recht große Geschiebe vorhanden. An manchen Stellen sind die Oberen Sande sehr schön geschichtet, wie gelegentliche Aufschlüsse bewiesen, an anderen bestehen sie aus ungeschichteten Geschiebe­sanden, doch sind die Aufschlüsse darin selten und nicht tief. Die geschichteten Sande zeigen meistens eine sehr deutliche Kreuz­schichtung(diskordante Parallelstruktur), wie sie sich bei Absätzen aus Gewässern mit schneller und stark wechselnder Strömung heraus­zubilden pflegt. Stellenweise zeigen sich in den Oberen Sanden die wildesten Störungen und ganz unregelmäßig eingelagerte Geschiebe­mergel-Fetzen und-Klumpen. Über die Mächtigkeit der Oberen Sande lassen sich nur an verhältnismäßig wenigen Stellen genaue Angaben machen; sie ist sicher zum großen Teil sehr erheblich, aber nur dort, wo bei Bohrungen der Obere Geschiebemergel unter ihnen gefunden wurde, läßt sich über die Mächtigkeit dieser jungdiluvialen Auf­schüttung etwas aussagen.

Die jüngeren Diluvialbildungen des Blattes sind die auf. den Sanderflächen, die fast den ganzen Süden und Südwesten des Blattes bilden, auftretenden Sandersande und Talsande der Schar­mützelsee-Terrasse. Diese Sanderflächen, die etwa bei 65 bis 85 m Meereshöhe an der Endmoräne beginnen und sich nach Süden bis auf 5075 m senken, stellen die Ausbreitungsgebiete der alten Schmelz­wasserabflüsse dar, die aus der Endmoräne hervorkamen. Sie sind mit feineren Geschiebesanden bedeckt, die allerdings ursprünglich ganz unmerklich aus den steinigen Geschiebesanden der Endmoräne hervorgehen, beim Eintritt der völligen Ebenflächigkeit aber wesent­lich feinkörniger und steinärmer werden und bald nur noch ganz ver­einzelte Geschiebe enthalten. Daß diese Sanderflächen über eine ziemlich unebene Grundmoränenlandschaft ausgebreitet sind, beweisen die zahlreich aus ihnen hervortretenden kleinen Geschiebemergel­flächen und Kuppen, sowie der so oft unter ihnen erbohrte Geschiebe­mergel. Im übrigen ist über diese meistens recht unfruchtbaren flachgelagerten Sande nichts besonderes zu bemerken. An ganz ver­einzelten, sehr kleinen Stellen liegen in diesen Sanden noch unbe­deutende Ablagerungen von ziemlich fetten Tonen, die sich in kleinen Niederungen bei gelegentlichem Stagnieren der Schmelzwasser nieder­geschlagen haben.

Die Tals ande, welche die schöne, so scharf abgesetzte Terrasse um den Scharmützelsee bzw. im SW des Blattes bilden, sind ganz feine, meistens völlig steinfreie Sande; sie stellen den Boden des ehe­mals bis zu etwa 51m Meereshöhe aufgestauten Scharmützelsees dar.