20 Blatt Herzberg
Mit Moorerde(ah) wird ein durch sehr reichliche Beimengungen von Sand und sonstigen mineralischen Substanzen stark verunreinigter Torf oder Humus oder auch nur ein mit reichlicher Beimengung von Humus versehener Sand bezeichnet; tatsächlich genügen verhältnismäßig sehr geringe Mengen von Humussubstanz (2,5 v. H.), um einer ganz überwiegend aus Sand(oft auch aus lehmigen Bestandteilen) bestehenden Masse im feuchten Zustande eine sehr dunkle Farbe, große Bindigkeit, kurz das Aussehen eines sehr unreinen Torfes zu geben. Sie findet sich z. B. bei Schönermark, Rauschendorf und Bunzendorf.
‚Keine große Verbreitung besitzt auf. diesem Blatte der Wiesenkalk, Seekalk, Terrassenkalk(ak). Es ist. ein aus fast reinem kohlensauren Kalk bestehendes und durch die ausscheidende Tätigkeit gewisser Algen(Characeen) und sonstiger Wasserpflanzen (Potamogeton usw.) gebildetes Gestein, das sich nur im Untergrunde und in der Umgebung des kleinen Werl südlich Gut Saarow und im Talsand südöstlich des Scharmützelsees findet. Dieser auffällige Seekalk ist schon vor 100 Jahren durch v. KLÖDEN beschrieben worden. Er ist durch geringe Beimengungen von Eisenhydroxyd und durch tonige Substanzen mehr oder minder bunt gefärbt, und zeichnet sich durch seine harte, löcherige Beschaffenheit und Festigkeit aus. Der Süßwasserkalk des kleinen Werl enthält nach zwei ausgeführten Analysen 0,42—0,45% Eisenoxyd(Fe, Os), 0,08—0,11% Mangan (Mn; O;) und 59,6—93,5% kohlensauren Kalk(CaCOs); er ist also in seiner Zusammensetzung sehr wechselnd. Er ist stellenweise von einer Moormergelschicht bedeckt, welche 8,1% CaCO3 und 35,35% Humus und 0,93% Stickstoff enthält.
Endlich finden sich am Grunde steiler Abhänge und in vielen Senken die vom Regen usw. zusammengespülten Abschlämmmassen(0), die je nach der Beschaffenheit der Anhöhen, von denen sie stammen, eine sehr wechselnde Zusammensetzung haben und durch humose Beimengungen meistens eine schmierige Beschaffenheit erhalten haben.
Im Nordwesten des Blattes und bei Saarow, sowie im Südwesten nördlich und südlich von Wendisch-Rietz sind die feinkörnigen Talsande der Scharmützelseeterrasse vielfach zu recht erheblichen Dünen mit den charakteristischen Oberflächenformen umgeweht worden. Diese Dünen bilden Kuppen bis zu 3—5 m Höhe und sind natürlich besonders unfruchtbar, da sie aus dem feinsten Sande bestehen und sich besonders hoch über den Grundwasserspiegel erheben.