Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 48 [Neue Nr. 3751] (1927) Gr. Rietz / bearb. durch C. Gagel ..
Entstehung
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Diluvium 13

Durch die tonigen Bestandteile seiner Verwitterungsrinde und seine wasserundurchlässige Beschaffenheit hält er die Bodenfeuchtig­keit fest und durch seinen erheblichen Gehalt an Kalk, Kali und Phosphorsäure wird des weiteren seine große Fruchtbarkeit bedingt. Er bildet. fast überall ein flachwelliges schwachhügeliges Gelände; früher ist er in seinen tieferen, unverwitterten, stark kalkhaltigen Teilen vielfach als Meliorationsmittel zum Mergeln der Äcker benutzt worden, doch sind diese alten Mergelgruben fast alle verfallen, so daß eigentliche Aufschlüsse, in denen man sich über genauere Be­schaffenheit ein Urteil bilden kann, kaum vorhanden sind. Die noch vorhandenen flachen Lehmgruben zeigen, daß diese seine Verwitte­rungsrinde aus einem gelbbraunen, mäßig fetten bis mageren steinigen Lehm besteht. In der Lehmgrube östlich vom Dorfe Görzig sieht man, daß dicht unter der Oberfläche in den Geschiebelehm bzw. zwischen diesem und dem unverwitterten Geschiebemergel eine etwa 11,15 m mächtige Schicht eines sehr fetten, zum Teil etwas gebänderten Dilu­vialtones eingeschaltet ist, die aber offenbar keine größere Horizontal­ausdehnung erreicht. Über die Wichtigkeit dieses Geschiebemergels ist mangels. tiefer Aufschlüsse oder sorgfältig beobachteter Brunnen­bohrprofile nichts genaues festzustellen, doch muß. sie stellenweise wohl ziemlich erheblich sein, wenn man nach den analogen Verhält­nissen auf dem westlichen Nachbarblatt Herzberg urteilen will.

Die geschichteten Diluvialbildungen, Kiese und Sande, nehmen den überwiegenden Teil des Blattgebietes ein. Die. Kiese und Sande, die gröbsten Auswaschungsprodukte der Grundmoräne, enthalten wie diese. die verschiedensten skandinavischen, finnischen und einheimischen Gesteine; je. kleiner die Korngröße, desto mehr überwiegen natur­gemäß die einzelnen Mineralien über die aus verschiedenen Mineralien zusammengesetzten Gesteinsbrocken, so daß, während man im Kies noch Granit, Gneis, Porphyr, Diabasbrocken usw. unterscheiden kann, die feineren Sande dagegen überwiegend aus Quarz, Feldspat, Horn­blende, Glimmer und sonstigen Mineralkörnern bestehen und gleich­zeitig mit der Feinheit der Quarzgehalt zunimmt, weil die anderen feinkörnigen Mineralien, besonders die feineren Kalkteilchen verhält­nismäßig leicht verwittern und aufgelöst werden.

Die Oberen Sande(ds) sind stellenweise als mehr oder minder kiesige Geschiebesande ausgebildet, zum Teil so stark kiesig, daß die Abgrenzung von den feineren Kiesen schwierig und bis zu einem gewissen Grade willkürlich ist. Die Geschiebe im Oberen Sande sind fast immer klein, von Faust- bis höchstens Kopfgröße; sie sind an. vielen Stellen nicht sehr reichlich vorhanden, an anderen dagegen, so besonders in der Umgebung des Bordelberges sind sie häufiger oder recht reichlich; hier sind zum Teil auch recht erheblich große Geschiebe vorhanden. An einzelnen Stellen zeigen die Oberen Sande eine recht schöne Kreuzschichtung, z. B. in der Sandgrube östlich von Lamitsch; an. den meisten Stellen ist über die Art der Schichtung aus Mangel an. Aufschlüssen nichts zu ermitteln. Über die Mächtigkeit der Oberen Sande ist ebenfalls nichts genaues zu