Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 48 [Neue Nr. 3751] (1927) Gr. Rietz / bearb. durch C. Gagel ..
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ermitteln gewesen. Die Talsande unterscheiden sich von ihnen nur durch Steinfreiheit und durchschnittlich geringere Korngröße sowie durch ihre ganz flache, ebene Lagerung.

Im Bordelberge und bei Sauen sowie zum Teil noch östlich von den Finkenbergen werden die Oberen Sande zum Teil sehr kiesig und gehen in feinere, zum Teil recht steinige Kiese über, die zum Teil auch recht grobe, umfangreiche Geschiebe enthalten(vgl. die Ab­bildung bei WAHNSCHAFFE a. a. O., Tafel 45). Dieses sind ganz offenbar Endmoränenbildungen, die sich z. B. in den Finkenbergen auch durch ihre ungemein steilen, schroffen Geländeformen auch als solche kennzeichnen.

Das Talsand(das) unterscheidet sich von dem Oberen Sand durch seine gleichmäßige, meist mittlere Korngröße, das nahezu völlige Fehlen von Geschieben und Geröllen irgendwelcher Art, seine deut­lichere Schichtung und seine. flache, oft geradezu tischebene Ober­fläche, die, abgesehen von jüngeren Zusammenwehungen, nur durch ganz niedere, kaum bemerkbare kleine Höhenrücken und ebensolche große, flache, oft abflußlose Depressionen unterbrochen wird.

Das Alluvium

Zum Alluvium rechnet man alle die Gebilde, die nach dem Rück­zuge des diluvialen Inlandeises aus Norddeutschland entstanden sind und deren Weiterbildung oder Neubildung jetzt noch stattfindet. Dahin gehören vor allem die Ablagerungen abgestorbener und zersetzter Pflanzenstoffe, die verschiedenen T or fbildungen, die in den Tälern und abflußlosen Vertiefungen der Hochfläche sich vorfinden.

Der Torf(at) kann nur unter teilweiser Wasserbedeckung ent­stehen, die den freien Zutritt der Luft und damit die vollständige Zersetzung der abgestorbenen Pflanzen verhindert. Er findet sich deshalb außer in den abflußlosen Vertiefungen der Grundmoränen­landschaft, wo die Niederschläge sich auf dem schwer durchlässigen Untergrund ansammeln, auch in den Vertiefungen der Sandgebiete, die unter den allgemeinen Grundwasserstand herunterreichen. Je nach der Pflanzenwelt, die sich nun an diesen Stellen ansiedelt, und der mehr oder minder vollständigen Zersetzung der Pflanzen entstehen nun die verschiedenen Torfsorten: von dem hellen, kaum Spuren der Zersetzung aufweisenden Moostorf, der nur aus gebleichten, ganz lockeren Moos-(Sphagnum-) stengeln besteht, finden sich alle Über­gänge bis zu dem dunkelbraunen und schwarzen Brenntorf und dem ganz strukturlosen Lebertorf. An der Zusammensetzung des gewöhnlichen Brenntorfs sind beteiligt außer den verschiedenen Arten von Torfmoosen, Riedgräsern, Wollgräsern, Schilfen. und Beeren­kräutern oft noch die Überbleibsel von Kiefern und Birken, die auf dem Moore wuchsen, und von denen man sehr häufig die Wurzeln und ganze Stämme im Moore findet.