Alluvium 15
Der lockere Moostorf findet sich besonders an solchen Stellen, wo ein See oder ein Altwasser der Spree erst kürzlich zugewachsen und die Pflanzen noch sehr wenig Zeit zur Zersetzung gehabt; Hier findet sich stellenweise auf einzelnen Flächen ein ganz lockeres Gemenge von hellen Moosstengeln, das sehr wenig feste Masse enthält und noch viel lockerer als der weicheste größtporigste Schwamm ist. Die Mächtigkeit des Torfes ist sehr verschieden, je nach der Tiefe der ursprünglichen Wasseransammlung, steht aber in gar keinem Verhältnis zu der Größe‘der Torffläche. Im Untergrunde besonders der größeren Torfbrüche findet man oft eine eigentümliche braune bis grünbraune oder grünliche, schmierige Masse, die zum Teil das ist, was landläufig als Lebertorf bezeichnet wird und aus Resten einer mikroskopischen Flora, Algen usw., und Fauna, Schalenkrebschen usw., sowie den Ausleerungen der letzteren besteht, zum Teil auch noch. außer diesen Bestandteilen mehr oder minder reichliche Beimengungen von. tonigen und humosen Massen enthält und dann ungefähr dem entspricht, was die schwedischen Geologen Gyttja nennen, und was neuerdings bei uns als Faulschlamm bezeichnet wird.
Mit Moorerde(ah) wird ‚ein durch sehr reichliche Beimengungen von Sand und sonstigen mineralischen Substanzen stark verunreinigter Torf oder Humus bezeichnet, oder auch nur ein mit reichlicher Beimengung von Humus versehener Sand; tatsächlich genügen verhältnismäßig sehr geringe Mengen von Humussubstanz (2,5%), um einer ganz überwiegend aus Sand(oft auch aus lehmigen Bestandteilen) bestehenden Masse im feuchten Zustande sehr dunkle Farbe, große Bindigkeit, kurz das Aussehen eines sehr unreinen Torfes) zu geben. Auch in den kleinen Rinnen und Tälern, die den großen Sander nach der Dosse zu entwässern, findet sich vielfach Moorerde bis stark humöser Sand.,
An den vorerwähnten, umfangreichen Stellen sind die Oberen Sande zu großen Dünenzügen zusammengeweht, die westlich Drahendorf, N und S Rassmannsdorf, südlich der Schwarzberge eine sehr wesentliche Rolle im Landschafts- und Kartenbild spielen. Diese Dünenzüge bilden zum Teil 12—20 m hohe und über kilometerlange Dünenwälle, die sich sehr scharf und auffällig von der tischglatten Umgebung abheben.
In einzelnen kleinen geschlossenen Vertiefungen des Sandergebietes und an sonstigen tiefen Stellen findet sich zusammengeschwemmte, zum Teil mehr oder minder humose Sandmassen, die als Abschlämmassen bezeichnet sind.
Das verbreitetste Sediment des Spreetals ist der alluviale Fluß sand(as), wenn er auch meistens nicht an die Oberfläche tritt, sondern unter moorigen und schlickigen Bildungen von geringer Mächtigkeit nur erbohrt wird. Im Süden liegt er meist unter geringer Bedeckung von Flachmoortorf, im Norden bildet häufiger Schlick die Oberfläche. Der Sand wechselt ziemlich rasch im Korn, ist meist mittel-, zuweilen aber auch grobkörnig, seltener wird er kiesig(unmittelbar westlich Neubrück).