II. Die geologischen Verhältnisse des Blattes
a) Aufbau und Lagerungsverhältnisse
Die Blatt Weißwasser oberflächlich einnehmenden Bildungen gehören mit verschwindenden-Ausnahmen der letzten geologischen Epoche, dem Quartär, an. Unterlagert wird’ dieses überall von den Ablagerungen der nächstälteren geologischen Formation, dem Tertiär.
Es ist bekannt, daß nach Ablauf der durch ein subtropisches Klima ausgezeichneten Tertiärzeit in Deutschland eine Kälteperiode einsetzte, die zur Vereisung ganz Norddeutschlands bis an die Mittelgebirge und noch in diese hinein führte. Langjährige Beobachtungen haben zu der Erkenntnis geführt, daß diese Vereisung keine einheitliche ‚durchgehende Erscheinung war, sondern von ‚Zeiten eines wärmeren Klimas unterbrochen wurde(sogenannte Interglazial- oder Zwischeneiszeiten), in denen das Eis sich wieder weit nach Norden zurückzog, während in den eisfrei gewordenen Gebieten sich Vegetation und tierisches Leben entfalten konnten. Zum mindesten werden in Deutschland drei Eiszeiten, unterbrochen durch zwei Interglazialzeiten, angenommen, in neuerer Zeit mehren sich dagegen die Stimmen, die von vier Eiszeiten sprechen und diese in Einklang mit den vier von PENCK schon lange in den Alpen festgestellten Eiszeiten bringen wollen.
Das Gebiet des Blattes Weißwasser gehört zu einer Zone, über deren Alter die Meinungen auseinandergehen. Während KEILHACK') auf seiner Übersichtskarte der Mark Brandenburg die Gegend zu der jüngsten Eiszeit rechnet, sind andere Autoren?) geneigt, ihr ein höheres. Alter zuzuschreiben und stellen sie’ zwischen die jüngste (Weichsel-) und die mittlere(Saale-) Eiszeit. Die Frage ist noch offen. Das Gebiet ist daher als Diluvium unentschiedenen Alters dargestellt worden bis auf die Landzunge von Trebendorf
1) Geolog. Karte der Provinz Brandenburg 1:500000. 1921. Berlin, Preuß. Geolog. Landesanstalt. 2) Tietze, O., Die äußersten Endmoränen der jüngsten Vereisung Norddeutschlands. Geolog. Rundschau VII. 1917, S. 110—122. Gripp,.K., Über die äußerste Grenze der letzten Vereisung in Norddeutschland. Mitt. geogr. Ges. Hamburg, Bd. XXXVI, 1924, S. 159—245. Range, P., War Norddeutschland drei- oder viermal vom Inlandeis bedeckt? Zeitschr. Deutsch. Geolog. Ges. 78, 1926, M.-B..S.151—156. Woldstedt, P., Die großen Endmoränenzüge Norddeutschlands. Zeitschr. Deutsch. Geolog. Ges. 77 1925, Abhandl. S. 172—184. —— Über die Ausdehnung der letzten Vereisung in Norddeutschland. Sitz.-Ber, der Preuß. Geol. Landesanstalt; Heft 2, 1927,