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Grad-Abtheilung 60, Blatt 3 [Neue Nr. 4054] (1929) Guben / geolog. und agronom. bearb. durch K. Keilhack ...
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II. Die geologischen Verhältnisse des Blattes

Blatt Guben, zwischen 52°20 und 52° 30 nördlicher Breite und 32°20 und 32° 30 östlicher Länge gelegen, wird von N nach S vom Tal der Neiße durchzogen, die am Nordrande des Blattes nur noch 6 km von ihrer Einmündung in die Oder entfernt ist. Die Gliederung des Blattes in Täler und Hochflächen ist ziemlich mannigfaltig und bedingt durch mehrere Verengungen und Verbreiterungen des Neiße­Tales. Die erste ausgedehnte Erweiterung beginnt bei Schenkendorf und reicht bis Guben. Sie ist dadurch hervorgerufen, daß von O her eine breite, von den Schmelzwässern des Inlandeises erzeugte Talsand­fläche in das Blatt hineintritt, während gleichzeitig von Westen her ein kleines torferfülltes Nebental, das des alten Mutterfließes, hier einmündet. Dann kommt eine Verengung des Tales unmittelbar bei der Stadt Guben, die als letzte im Neißetal Anlaß zur Anlage der Stadt selbst gegeben hat. Nördlich von der Gubener Kloster-Vorstadt liegt dann abermals eine Verbreiterung, die bis zur Erreichung des Odertales anhält.

So ‚erscheint die morphologische Gliederung des Blattes aufgelöst in sechs bis sieben Hochflächen und die sie trennenden Täler und Niederungen. In Wirklichkeit aber gehören die drei Hochflächen am Westrande unseres Blattes zusammen zu einem Plateau, welches sich schon auf dem Nachbarblatte Granow vollständig zusammenschließt. Die größte unter den Hochflächen und diejenige, die vom geologischen Standpunkte aus das meiste Interesse bietet, ist die östliche, auf welcher die oberen Teile der Stadt Guben liegen. Diese Hochfläche setzt sich nach W auf dem Blatte Kanig noch weithin fort und reicht bis zum nächsten nordsüdlichen Flußtal, dem des Bober. Unmittelbar bei Guben ist diese Hochfläche außerordentlich reich gegliedert. Auf die alluvialen Niederungen, auf denen die Unterstadt von Guben liegt. folgt zunächst eine sie um mehrere Meter überragende Talsand­terrasse, und aus ihr erhebt sich dann die Hochfläche selbst, die mit mehr oder weniger steilen Rändern etwa 25 m über die angrenzenden Täler aufsteigt und dann in eine terrassenartige Ebene übergeht, auf welcher die ausgedehnten Straßenzüge der Gubener Oberstadt liegen. Während das Neiße-Alluvium bei ungefähr 45 m liegt, hat diese