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Grad-Abtheilung 60, Blatt 3 [Neue Nr. 4054] (1929) Guben / geolog. und agronom. bearb. durch K. Keilhack ...
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes 7

ebene Platte eine Meereshöhe von 70 bis 80 m. Nach N und NO hin ist der Abfall gegen. die Talniederung flacher als im Bereiche der Stadt selbst, und nach O hin dehnt sich die Platte in weiter Fläche weithin bis zum Bober-Tal aus.

Auf diesem relativ ebenen Sockel erhebt sich nun mit steilen, scharf ausgesprochenen Rändern ein kleines Gebirge, welches in Gestalt eines Hufeisens mit dem Dorf Germersdorf als Mittelpunkt ihr. aufsitzt. Das Hufeisen ist genau nach N gegen das Urstromtal geöffnet und beginnt mit seinen beiden Flügeln unmittelbar südlich von der von Guben nach Crossen führenden Eisenbahn. Die gesamte Länge dieses Hufeisens beträgt 61% km, von denen 2 km auf den westlichen, 212 km auf den östlichen Flügel. und 2 km auf das ver­bindende ostwestliche Mittelstück zwischen Mückenberg und der Crossener Vorstadt entfallen. Der Abstand der beiden Flügel an ihrem nördlichen Ende beträgt etwas über 2 km.

Dieser hufeisenförmige Höhenzug stellt eine Endmoräne der letzten Eiszeit dar, die ihrem inneren Bau nach unter den Begriff der Staumoräne fällt. Sie ist unter dem Namen der Gubener Stau­moräne unter Beigabe einer Karte.1: 20 000 von K. KeıLHAcK eingehend beschrieben worden: im Jahrbuch der Preußischen Geologischen Landes-. anstalt für 1920, Band 41, Seite 88120. Wir werden im folgenden noch mehrfach eingehend auf sie zurückkommen.

Diese Endmoräne beginnt im NW mit dem Räuberhügel als schmaler Rücken, verbreitert sich aber schon nach 800 m auf 1 km und verläuft in dieser Breite in schönem halbkreisförmigem Bogen über die Gubener Weißen Berge und über die Braunkohlengrube am Nassen Fleck bis nach Mückenberg, um dort nach N umzubiegen und über die Drenziger Schweiz in der Annashöhe, unmittelbar: südlich der Eisenbahn GubenCrossen ihr nordöstliches Ende zu erreichen. Im innersten Teile der nach S hin sich trichterförmig verengenden Bucht zwischen dem Ost- und dem Westflügel der Endmoräne liegt das Dorf Germersdorf. Während die beiden Flügel im allgemeinen unter 100m Meereshöhe besitzen, erhebt sich der mittlere Teil zu größerer Höhe und erreicht in der Ulrichshöhe 117,8 m Meereshöhe oder 75 m Erhebung über dem Talboden des Neiße-Tales.

Die Endmoräne der Gubener Wein-Berge ist nicht die einzige des Blattes. In der Nordostecke des Blattes bei Wallwitz erhebt sich ein mächtiger, aus Kiesen aufgebauter Endmoränenwall im Wallwitzer Schloßberge auf 100 m, und im südlichen Teile des Blattes finden sich ebenfalls einige, als Endmoräne aufzufassende Höhen südwestlich von Beesgen, die Spitzhebbelberge und Dürrgansberge. Auch die Hoch­fläche westlich der Neiße trägt ausgedehnte endmoränenartige Höhen bei Schlagsdorf und Kaltenborn, die alle zwischen 80 m und 100 m Meereshöhe erreichen. Alle diese Endmoränenbildungen gehören zu­sammen zu einem ausgedehnten Zuge, der nach O über Heidekrug und Brunkow, südlich von Bobersberge bis nach Weißigk am Bober sich