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Grad-Abtheilung 60, Blatt 3 [Neue Nr. 4054] (1929) Guben / geolog. und agronom. bearb. durch K. Keilhack ...
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8 Blatt Guben

hinzieht. Seine Fortsetzung nach W dürfte in dem von Fürstenberg über Lieberose nach Straupitz verlaufenden Endmoränenzuge zu suchen sein. Die Verbindung mit ihm wird durch einige Endmoränen zwischen Bomsdorf und Schlaben angedeutet. Die geologische Übersichtskarte der Provinz Brandenburg 1:500 000 läßt diese Zusammenhänge deut­lich erkennen.

In der östlichen Hochfläche liegen ausgedehnte Ablagerungen der Schmelzwässer des Eises, dessen Stillstandslage durch den End­moränenzug der Wallwitzer Berge der Gubener Staumoräne angedeutet wird, in Form eines ausgedehnten Sanders, der von N nach S von der Crossener Eisenbahn bis Groß-Bösitz und zur Sander Bauernheide sich erstreckt. Südlich von Mückenberg erhebt sich aus ihm noch einmal ein ostwestlich gestreckter elliptischer Rücken, der gleichfalls als Endmoräne anzusprechen ist.

Der Oberflächencharakter der einzelnen Teile des Blattes ist ungemein verschieden, Während die alluvialen Bildungen des Neiße­Tales und seiner Nebentäler sowie die diluviale Talterrasse des Tal­sandes, die in der Karte mit grüner Farbe dargestellt ist, weite Ebenen darstellen, die nur an wenigen Stellen, wie in der südöstlichen

. Ecke des Blattes durch aufgesetzte Flugsandhügel eine gewisse Ab­wechslung erfahren, bilden die Hochflächen in ihrem aus Endmoräne bestehenden Teile mächtige, reich gegliederte Erhebungen, in denen es an einzelnen abflußlosen Kesseln und Becken nicht fehlt, während die übrigen Hochflächen entweder eine stark wellige Oberfläche besitzen, wie diejenigen im S und W des Blattes, oder flache, ein­seitig geneigte Sanderebenen darstellen, wie östlich von der Gubener Staumoräne.

Hier finden sich auch einzelne geschlossene Depressionen als An­zeichen ehemaliger alter Seenbecken, wie südlich und nördlich von Gut Mückenberg, die entweder noch heute völlig abflußlos sind, wie das torferfüllte Becken südlich der Ratsschäferei, oder durch künst­liche Einschnitte eine Entwässerung erfahren haben.

Am geologischen Aufbau unseres Blattes sind Ablagerungen der Tertiärformation, des Diluviums und des Alluviums beteiligt.

Zum Tertiär gehören die Ablagerungen der märkischen Braunkohlenformation, die gleichzeitig die ältesten Bildungen sind, die überhaupt auf unserem Blatte auftreten. Dann folgt dem Alter nach eine Schichtenfolge, die aus Bildungen der älteren Eiszeit besteht und nur eine beschränkte Verbreitung im Gebiet der Gubener Staumoräne besitzt. Der größte Teil der Hochfläche unseres Blattes wird von Ablagerungen des jüngeren Diluviums oder der letzten Eis­zeit eingenommen, die teils aus Hochflächenbildungen, teils aus solchen zweier Talsandstufen bestehen. Die jüngsten Bildungen des Blattes endlich sind die Auskleidungen der heutigen Flußtäler und der unter­halb des Grundwasserspiegels liegenden oder ihm nahekommenden Niederungen.