Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 60, Blatt 3 [Neue Nr. 4054] (1929) Guben / geolog. und agronom. bearb. durch K. Keilhack ...
Entstehung
Seite
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes 27

im Aufschluß 5 und 4 sich viermal wiederholt, und zwar zuerst als Intrusion im liegenden Tonmergel, dann in Gestalt zweier, durch mehrere Meter mächtige Sande und Kiese getrennter Mergelbänke . und schließlich in Gestalt einer ebenfalls mitgefalteten Blocksohle, die von dem Hangenden der beiden Geschiebemergelbänke durch eine ziemlich erhebliche Sandschicht getrennt ist.

Über dem Geschiebemergel folgen abermals Sande und Kiese. Zu letzteren gehören die mächtigen Kieslager der Aufschlüsse 9 und 7 mit rein nordischem Material. Bemerkenswert ist, daß im Aufschluß 7 die unter dem Kies liegende Schichtenfolge des Diluviums fehlt und dieser Kies hier unmittelbar dem Tertiär auflagert. Das spricht dafür, daß bereits vor Ablagerung des Kieses erhebliche Schichtenabtragungen, wahrscheinlich durch die Schmelzwässer des vorletzten Inlandeises, stattgefunden hatten.

Mit diesen sandigen Bildungen. schließt das Ältere Diluvium ab.

Die Lagerungsstörungen, von denen innerhalb des Gebietes der Staumoräne alle Schichten betroffen worden sind, die älter als das Jungdiluvium sind, sind mannigfacher Art. Wir können neben den bereits beschriebenen Faltenwürfen der gesamten Braunkohlenformation und des Diluviums im großen noch folgende Arten von Lagerungs­störungen erkennen:/

1. Faltung und Fältelung im kleinen,

2, Zerknitterung der Schichten,

3. Einpressung von Grundmoräne in ältere Schichten, 4. Verwerfungen und Überschiebungen.

Meist treten mehrere dieser Erscheinungen nebeneinander auf,

1. Ebenso wie unser Gebiet für die regelmäßige Schichtenlagerung in den großen Falten schöne Beispiele bringt, so auch für die Faltung im kleinen und für die Fältelung der Schichten. Es sei in dieser Hin­sicht auf die Profile der. Aufschlüsse 6, 8, 1013, 14 und 16 verwiesen.

Diese Erscheinungen lassen natürlich die Regelmäßigkeit der An­ordnung vermissen, die bei der Hauptfaltung so schön. zu beobachten ist.

Von der Fältelung sind vorwiegend diluviale Tonmergel und die Letten und Formsande der Braunkohlenformation, also immer die besonders plastischen Gesteine erfaßt worden.;

2. Die Zerknitterung der Schichten hat ebenfalls meist die dilu­vialen und tertiären Tone betroffen. Sie ist besonders schön zu sehen in den Aufschlüssen 5, 6, 8, 16 und 17.

3. Einpressungen von älterem Geschiebemergel, die teils von der Seite, teils von.unten her: andere Schichten diskordant durchspießen und in den mannigfaltigst gelagerten Zungen und Schmitzen, sind sehr