Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 60, Blatt 3 [Neue Nr. 4054] (1929) Guben / geolog. und agronom. bearb. durch K. Keilhack ...
Entstehung
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demnach Bildungen vor dem heranrückenden und vor dem sich zurück­ziehenden zweiten Inlandeise darstellen, kann die Auffaltung ein­getreten sein. Allerdings müssen auch schon während der zweiten Eiszeit gewisse Lagerungsstörungen eingetreten sein, da z.B. die Ein­pPressungen des älteren Geschiebemergels in die Bändertone nur in diesem Zeitabschnitt entstanden sein können.

Ablagerungen der letzten Eiszeit

Sie nehmen den weitaus größten Teil der Hochflächen unseres Blattes, sowie die höheren Stufen der Täler ein. Nach den Ober­flächenformen können wir sie gliedern in Endmoränenbildungen, Auf­schüttungen der Schmelzwässer vor der Endmoräne(Sanderflächen), in mehr oder weniger flachwellige Hochflächenablagerungen und schließlich in die in zwei Stufen gegliederten eiszeitlichen Terrassen­aufschüttungen der Haupttäler und Nebentäler, sowie die in die Hoch­fläche eingesenkten kleinen Becken und Rinnen.

In den Ablagerungen der letzten Vereisung herrscht das nordische Material zweifellos überall vor, doch tritt an verschiedenen Stellen auch das südliche Material(Milchquarze, Kieselschiefer u. a.) deutlich in Erscheinung.

Immer beobachtet man in den unverwitterten Bildungen des Dilu­viums einen Kalkgehalt, der in den mittelkörnigen Sanden unter 1% sinken kann; in den feinkörnigen Mergelsanden und Tonmergeln da­gegen kann er auf mehr als 20% ansteigen, während er im Geschiebe­mergel meist 812% beträgt. Außerdem besitzen die diluvialen Sande einen nennenswerten Gehalt an Feldspat, der besonders in den gröberen Sanden deutlich erkennbar ist. Nur in gewissen älteren Diluvialsanden, an deren Aufbau viel südliches Material teilnimmt, tritt der Feldspat­gehalt sehr stark zurück. Ebenso ist für die diluvialen Kiese eine immer vorhandene Beimengung von aus der Kreideformation stammen­dem Feuerstein bezeichnend.

Der Geschiebesand(ds) wechselt in seiner Mächtigkeit zwischen wenigen dem bis etwa 2 m. Die: Menge und Größe der Geschiebe ist ebenfalls sehr wechselnd.

Die Grundmoräne der letzten Vereisung tritt als Geschiebe­mergel bzw.-lehm auf; sie wird auf großen Flächen unter den Deck­sanden bei 2 m Tiefe erreicht. Der Geschiebemergel hat oft eine Mächtigkeit von 4 m; sie schwankt jedoch sehr, da vielfach eine Um­lagerungsfazies in Form von lehmstreifigen Sanden auftritt, außerdem die Grundmoräne oft ganz auskeilt. Die Farbe des Geschiebemergels ist graubraun, die des 1% bis 11% m mächtigen Geschiebelehms rot­braun,

Die Höhen westlich Kaltenborn-Schlagsdorf zeigen besonders im Weinberg und Eichberg sich schärfer abhebende Höhenzüge, welche