Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 60, Blatt 3 [Neue Nr. 4054] (1929) Guben / geolog. und agronom. bearb. durch K. Keilhack ...
Entstehung
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82 Blatt Guben

Auffallend ist jedoch in den Aufschlüssen dieser Höhen die außer­ordentlich starke und tiefgehende Verwitterung, so in den Geröllen und Kiesen westlich von Schlagsdorf, wo diese Bildungen bis zu 610 m Tiefe durch Eisenausscheidung stark braun gefärbt sind. In diesen Kiesen sind vom Gymnasiallehrer Pietzke in Guben mehrere verschleppte Exemplare von Paludina diluviana gefunden. Die hier erwähnten Aufschlüsse zeigen an den Hängen nach der Eisenbahn zu typische Geschiebepackungen, sowie Kiese und Sande in diskordanter Lagerung, so daß also auch der innere Bau dieser Hügel dem der Endmoräne entspricht.

Das Randgebiet im Höhendiluvium westlich der Neiße steigt bis zu Höhen von 80100 m an; nach Westen zu findet auf dem Nach­barblatt Grano ein weiterer erheblicher Anstieg statt bis zu Höhen­lagen über 100 m hinaus. Das Höhendiluvium in der SO-Ecke des Blattes zeigt völlig abweichenden Aufbau. Die sich aus dem Tal­diluvium nur um 510 m erhebenden Höhen(Plötzberg 59 m) bestehen aus Unteren Sanden mit nur dünner Bedeckung durch Obere Sande. Die Grundmoräne fehlt hier völlig, abgesehen von einigen Om-Vor­kommen auf dem Nachbarblatte Guben. Östlich von Groß-Drenzig treten größere Erhebungen auf, die aus kiesigen und sandigen Auf­schüttungen bestehen(bis 80 m über NN). Diese Höhen bilden Teile des Endmoränenzuges, der sich an die Gubener Staumoräne anlehnt.

Das Taldiluvium gliedert sich auf Blatt Guben in zwei Stufen, die mit Oas bezeichnet sind. Die höchste, älteste Stufe(dast) ist nur östlich vom Bahnhof Wellmitz vorhanden; ihre Höhenlage beträgt 5055 m. Die zweite Stufe(0asv) hat in den weiten Talsandflächen im Südosten des Blattes eine Höhenlage von 4850 m, am nördlichen Blattrande eine solche von 4246 m; sie ist als Hauptstufe am weitesten verbreitet und zeigt zahlreiche Ausmuldungen, welche meist mit Moorbildungen ausgefüllt sind. Die Sande der Talstufen sind vielerorts reich an Geschieben.

3. Das Alluvium

Die Ablagerungen der geologischen Gegenwart bezeichnet man als Alluvium. Zu ihnen gehören die Sand- und Schlickabsätze im Über­schwemmungsgebiet der Neiße, die Torf- und Moorerde-Bildungen in Rinnen und Becken der Talsandflächen und Flußniederungen, ferner die von Winden aufgewehten Sandanhäufungen der Dünen, die Ab­schlämmassen in den Tälern und Senken und endlich die Ausschei­dungen von Kalk und Eisen, wie sie uns in Form von Wiesenkalk und Raseneisenerz entgegentreten.

Die Alluvionen des Neißetales bestehen aus Schlick und Fluß­sanden, welche horizontal und vertikal mit einander wechsellagern; auf Blatt Guben herrschen die Flußsande vor, während auf Blatt