Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 60, Blatt 3 [Neue Nr. 4054] (1929) Guben / geolog. und agronom. bearb. durch K. Keilhack ...
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes 33.

Wellmitz die Schlicekabsätze in den Vordergrund treten, Schlick tritt auf bei Groß-Breesen, südlich von Buderose und zwischen Guben und Breesen; er ist ein mehr oder weniger humoser, in seinem Gehalt an Feinsanden sehr wechselnder Ton, der zu allen möglichen Übergangsbildungen von Schliceksand über Schlicklehm zu Schlickton, also vom leichten bis zum schwersten Boden, führt; er ist ein Absatz der feinsten Flußtrübe bei Hochwasser, welches je nach seiner Strömungsgeschwindigkeit bald mehr sandige und feinsandige, bald mehr tonige Teile in den Vordergrund treten ließ. Der Schlick ist kalkfrei und sehr eisenstreifig; die Flußsande sind vorwiegend mittel­bis grobkörnig, in den Oberkrumen meist humos, aber auch in mitt­leren Lagen oft von humosen Streifen durchsetzt.: Die Sande gehen stellenweise in kiesige Böden über, wie sich auch innerhalb der Fluß­sande der Kies nesterweise vorfindet. An vielen Stellen zeigt sich eine Übersandung der Schlickbildungen.!

Torf(t) tritt in ziemlich großer Verbreitung auf; er entstand als Ausfüllung von stehenden Gewässern und ist dann in den tiefsten Lagen meist als Schilftorf, in seiner Hauptmasse als Grastorf aus­gebildet, dem zuweilen als Abschluß die Bildung von Bruchwaldtorf folgt. Wiesenkalk liegt unter ihm nur an solchen Stellen, wo sich ein abgeschlossenes seeartiges Becken bildet. Im übrigen hat die Torf­bildung mit dem allmählichen Ansteigen des Grundwassers Schritt gehalten, so daß sofort eine Schilfvegetation einsetzte. Der Untergrund besteht bei diluvialen Ablagerungen fast immer aus Sand, im Neiße­tal stellenweise auch aus Schlick. Auf Blatt Guben treten Moor­bildungen in den Niederungen des Alten Mutter-Fließes und. Mühlen­fließes am Westrand des Blattes auf, ferner westlich und östlich von Klein-Drenzig und in den Senken des Taldiluviums im Südostteil des. Blattes.

Moorerde.(h) ist ein Humusboden mit größeren Beimengungen von Sand; ihre Mächtigkeit geht selten über 45 dem hinaus; der Untergrund ist fast stets Sand. Moorerde umrandet häufig die Torf­flächen und geht dann in Torf über, so daß eine scharfe Trennung: unmöglich ist.

Die Dünen(D) bestehen aus aufgewehten Sandmassen, denen ihrer Entstehung gemäß Steine völlig fehlen. Es sind stets geschichtete, meist kreuzgeschichtete mittelkörnige Sande, die in ihrer Zusammen­setzung von der der diluvialen Sande nur wenig abweichen. Sie treten auf Blatt Guben nur in sehr geringer Verbreitung auf.

Abschlämmassen(«) finden sich an den Gehängen und in den Senken der Hochflächen; sie entstehen durch Tageswässer und entsprechen in ihrer Zusammensetzung den Schichten, von denen her sie zusammengespült sind; sie bestehen meist aus humosen lehmigen oder auch reinen Sanden.

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