50 Blatt Guben oder minder unbedeutende örtliche Hagelfälle niedergegangen. Bezüglich der Früh- und Spätfröste liegen für die Höhenböden keine die Ernte gefährdenden Verhältnisse vor. In den Niederungen der Oder und Neiße und im Verbreitungsgebiet der anmoorigen Böden treten Spätfröste bis in die Junimitte hinein auf, und es kann vorkommen, daß der Roggen in der Blüte erfriert. Die gesamte Vegetationsperiode ist in der Niederung gegenüber der Hochfläche um etwa zwei bis drei Wochen verkürzt.
Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt auf Grund einer 20 jährigen Beobachtungszeit 8,8° C. Für die einzelnen Monate gibt Hellmann in seinem Klimaatlas folgende Zahlen:
Januar Februar März April Mai Juni Juli 0,1°C 0,4°C 3,49°C 80°C; 13,79°C 17,2°C 18,69 C
August September Oktober November Dezember 17,6°C 14,0° C 90°C 36°C 0,5°C
2. Volkswirtschaftliche Angaben aus dem Gebiet
Die Verkehrslage für die im Bereich der vorliegenden Lieferung befindlichen landwirtschaftlichen Betriebe kann mit Ausnahme der im östlichsten Teil der Blätter gelegenen Gemeinden als günstig angesprochen werden. Der Kreis Guben wird von den Bahnstrecken Breslau—Berlin, Guben—Kottbus, Guben—Forst und Guben—Krossen durchschnitten, wodurch ein günstiger Absatz der Produkte gewährJeistet wird.
Nach den Angaben von A. Meıtzen„die landwirtschaftlichen Verhältnisse des preußischen Staates“ entfielen im Kreis Guben im Jahre 1895 von je 100 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche auf die Betriebe in den Größenklassen von
unter 2 ha 2—5 ha 5—20 ha 20—100 ha über 100 ha Guben-Stadt 40,39 22,27 14,02 11,45 11,87 Guben-Land 4,79 10,04 39,86 22,23 23,08
Die Angaben treffen im großen und ganzen auf die heutigen Verhältnisse noch zu.
Nach einer Statistik von 1925 gestaltete sich die Anbauflächenverteilung der einzelnen Kulturpflanzen im Stadt- und Landkreis Guben folgendermassen:
Weizen Roggen Gerste‘ Hafer Kartoffeln Gemenge Zuckerrüben
2,0 48,0 2,0 11,0 21,0 1,5 0,5 Futterrüben Ölfrüchte Erbsen u. Bohnen Kohl Klee Luzerne 3,0 0,5 0,3 0,2 2,0 0,3 Seradella Lupinen sonstigen Futterpflanzen—Brache
1,5 5,0 0,2 1,0%