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toffeln eingebracht, während Hafer hier sehr zurücktritt, da er‘die Beschattung schlecht verträgt. Da die Gemüsekulturen eine starke Stallmistdüngung erfordern, ist die Viehhaltung in diesen gemischten Betrieben unverhältnismäßig stark.
Die Bedeutung des Gubener Obstbaus mag aus folgenden Zahlen hervorgehen: in guten Erntejahren. gelangen bis zu 35000 dz Obst zum Versand, ferner werden 20 000— 25 000 dz zu Obstwein und Backobst verarbeitet und etwa 2500 dz in der Stadt selbst verbraucht 1).
3b) Die Niederung
Die Niederungsböden der Oder und Neiße sind hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften und ihres landwirtschaftlichen Wertes derart wechselhaft, daß ihre kartographische Darstellung, besonders im Rahmen des vorliegenden Maßstabes, nur in ganz groben Zügen möglich ist und die Beurteilung ihrer Ertragsfähigkeit eingehender örtlicher Erfahrung bedarf. Die Summe der hier vorhandenen Übergangsbildungen vom schwersten Letteboden bis zum leichtesten Sand erschwert naturgemäß eine eindeutige Charakterisierung der landwirtschaftlichen Verhältnisse im Bereich dieser Böden ungemein, so daß sich die nachstehende Beschreibung auch nur in weiten Grenzen bewegen kann..
Die guten und ungünstigen physikalischen Eigenschaften der Schlickböden sind bereits im geologisch-bodenkundlichen Teil näher Ss sl im allgemeinen angenehmer in der Bewirtschaftung und sicherer im Ertrage sind als diejenigen mit vorwiegend tonigem Material in der Krume. Das schnelle Austrocknen, Verhärten und Aufreißen der
a Böden fällt bei den 7 Böden fort, und die Bearbeitungsmöglichkeit
erörtert worden. So leuchtet es ein, daß die Böden mit dem Profil
ist aus den gleichen Gründen weniger zeitlich begrenzt. Außerdem ist die Mächtigkeit der Schlickdecke auf den 5 Böden sehr großen
Schwankungen unterworfen, so daß Sand- und Kiesstellen im ganzen Verbreitungsgebiet dieser Böden vorkommen und sich scharf im Bestande markieren. Der Gehalt der Sande an tonigen Bestandteilen ist stellenweise so groß, daß einzelne s-Flächen mit günstigem Grundwasserstande den vorbeschriebenen Böden an Höhe und Sicherheit des Weizenertrages nicht nachstehen. An anderen Stellen, besonders in unmittelbarer Nähe des Dammes in Flußschlingen, bilden die Flußsande ärmste Böden, welche zum Teil Ödland, zum Teil nur mit Roggen nach Lupinen als Hauptfrucht bestellbar sind. Die Wiesen innerhalb der Dämme liefern ein recht gutes Grünfutter. Von der Heubereitung wird nach Möglichkeit abgesehen, da das Gras gewöhn
1). Vergl. auch Oekonomierat GEWENIGER über Gubener Obstbau in Monographien Deutscher Städte, 25, Guben,