Land- und forstwirtschaftlicher Beitrag 33
lich durch die bei Überschwemmungen mitgeführten Stoffe stark verschmutzt ist und dadurch leicht Erkrankungen des Viehs hervorruft. Unter Überschwemmung und Druckwasser haben im Gebiet der Neißeniederung mit Ausnahme der nördlich von Breslack gelegenen Ländereien nur die den Dämmen unmittelbar benachbarten Felder zu leiden. In der Höhe von Breslack macht sich die nahe Flußmündung insofern nachteilig bemerkbar, als bei Oderhochwasser ein Rückstau des Neißewassers eintritt und zu Überflutungen führt.. Die Regulierung der Oder bei Schiedlo hat infolge gleichzeitiger Einengung des Flußbettes durch Buhnenbau keine Absenkung des Grundwasserstandes herbeigeführt. Hinzu kommt, daß das vorhandene Schöpfwerk nicht leistungsfähig genug ist, um allein durch stärkere örtliche Regengüsse anfallende Wassermengen aus den Entwässerungsgräben aufzunehmen. Ähnlich, doch noch wesentlich ungünstiger liegen die Verhältnisse im Gebiet der Oderniederung bei Kuschern und Lahmo. Die Oder tritt hier häufig dreimal im Jahre über ihre Ufer, durchdringt die den Damm unterlagernde Sandschicht und überflutet als Druckwasser die Ländereien. Gleichzeitig tritt im Strieming Rückstau und Überschwemmung ein, so daß das ganze Niederungsgebiet bis zum Terrassenrande oft wochenlang unter Wasser steht. Die Siebenbeuthener Seite ist auf Grund etwas höherer Lage weniger gefährdet.
Der Weizenbau tritt auch auf den besseren Böden in den bäuerlichen Betrieben völlig zurück, während in den Großbetrieben. etwa 10—20% der ackerbaulich genutzten Fläche jährlich mit Weizen bestellt werden. Die Erträge bewegen sich im Durchschnitt zwischen 12—14 Zentnern pro vha. Zuckerrüben werden nur vereinzelt angebaut, dafür etwa 5—8% Futterrüben. Die Hauptfrucht ist in allen Betrieben der Roggen, welcher im Großbetriebe 20—30%, im Mittel- und Kleinbetriebe 50—60% der Fläche einnimmt. Die Erträge liegen für Roggen auf den Niederungsböden bei 7—10 Zentnern pro vha. Die Stärke des Kartoffelbaus richtet sich in den Großbetrieben ganz nach dem Vorhandensein einer Brennerei, so daß hierfür eine Zahlenangabe keinerlei Rückschlüsse auf die Anbaufähigkeit des Bodens ermöglicht.. Im Mittel- und Kleinbesitz nimmt der Kartoffelbau etwa 20% der Fläche ein. Die Erträge schwanken zwischen 60 und 100 Zentnern pro vha. Auch die Größe der Haferanbaufläche schwankt in weiten Grenzen und steht in Abhängigkeit von dem Anteil des einzelnen Betriebes an weizen- bzw. gerstefähigem Boden. Im allgemeinen bringt der Mittelund Kleinbesitz auch Gerste nur in sehr beschränktem Maße zum Anbau, so daß die relative Haferanbaufläche hier‘ größer als im Großgrundbesitz ist. Die Erträge für Hafer liegen zwischen 8 und 14 Zentnern' pro vha. An Futterpflanzen finden sich in dem zur Sprache stehenden Gebiet in erster Linie Klee und Kleegrasmischungen, auf den schwereren Böden mit niedrigem Grundwasserstand auch Luzerne. In fast allen Betrieben wird etwas Gemüse gebaut. Daß der natürliche Nährstoffgehalt dieser Böden ein verhältnismäßig niedriger.ist, kann, wenn man ihre Entstehung berücksichtigt, nicht Wunder nehmen.