Land- und forstwirtschaftlicher Beitrag 55
organischen Stoffen gedüngt wird. Die Erträge stehen auf diesen Böden in ganz besonderer Abhängigkeit von den Düngergaben und klimatischen Verhältnissen und schwanken daher in derart weiten Grenzen, daß von Zahlenangaben an dieser Stelle abzusehen ist.
Der Mangel an absoluten Grünlandflächen im Bereich der Höhenböden wirkt sich auf die Leistung des Viehbestandes, welcher mit Rücksicht auf die erforderlichen Stallmistmengen in verhältnismäßig großem Umfange vorhanden sein muß, sehr nachteilig aus. Die Betriebe im westlichen Teil von Blatt Wellmitz haben ihre Wiesenflächen bei Neuzelle, welche die weite Anfahrt umsoweniger lohnen, als sie infolge zu hohen Grundwasserstandes vorwiegend schlechtes Gras liefern.
3d) Die Talsandböden und anmoorigen Bildungen
Die landwirtschaftlich genutzten‘ Talsandböden im südöstlichen Bezirk der Lieferung sind etwa zw 2/3 kartoffelfähig— davon zur Hälfte bei höherem Humusgehalt auch hafersicher— und zu!/3 reine Roggen—Lupinenböden. Die in ihrem Humusgehalt sehr wechselnde Krume ist von gelben bis rostfarbenen Sanden unterlagert; stellenweise findet sich in 20—40 cm Tiefe eine 10—15 cm starke Raseneisensteinschicht. Der Grundwasserstand ist heute durch ein enges Drainagenetz fast überall auf 1,50 m abgesenkt worden. Die Erträge werden durch die klimatisch ungünstige Lage in unmittelbarer Nähe der Forsten so weitgehend beeinflußt, daß hier mit Schwankungen zwischen 5—11 Zentnern pro vha bei Roggen und 6—12 Zentnern pro vha
bei Hafer zu rechnen ist. Die Böden bilden ein hinreichend trok
kenes und gutes Wiesenland, während die X Flächen in der Golze
niederung infolge zu hohen Grundwasserstandes und häufiger Überschwemmungen sehr viele saure Gräser in ihrem Bestande aufweisen. Von der bereits in Angriff genommenen Lubstregulierung ist eine Besserung auch für diese Flächen zu erwarten.
Der an sich nicht ungünstige Grundwasserstand in dem Talsandgebiet um Drenzig wirkt sich der vorwiegend grobkörnigen und daher durchlässigen Sande im Untergrunde wegen nicht aus, so daß diese Flächen nur für den Anbau von Roggen, Kartoffeln und Lupine als Hauptfrucht herangezogen werden können. Die zu Seiten der kleinen Wasserläufe befindlichen Wiesen sind meist versauert, so daß in diesem Gebiet häufig Stroh und Heu zugekauft werden muß, um den für die Kultur dieser Böden notwendigen Viehstapel sicher zu stellen.
; tf Die stark humosen Böden(*) bilden im vorliegenden Abschnitt
einen gewissen Ausgleich für die oben besprochenen armen Talsandböden. Auf ihnen können auch anspruchsvollere Kulturarten,