10 Blatt Seelow
gezogene Gräben und Kanäle vor. Von natürlichen Wasserläufen ist in der Alten Oder bei Gusow und in einigen über das ganze Blatt zerstreuten Altwassern(bei Sachsendorf, zwischen Golzow und Friedrichsaue) hier und da noch ein Rest erhalten geblieben. Der tiefste Punkt des Blattes liegt in der Alten Oder in der Nordwestecke des Blattes in ungefähr 6,7 m Meereshöhe, während der höchste Punkt 1 km südwestlich von Werbig auf der Hochfläche liegt und 62,9 m erreicht.
Aus dieser orographischen Übersicht erklärt sich nun auch in einfachster Weise der geologische Aufbau unseres Blattes, an dem ausschließlich Schichten der Quartärformation beteiligt sind. Wir gliedern diese in diluviale und aıluviale und begreifen unter den ersteren alle diejenigen Bildungen, welche direkt oder indirekt dem Inlandeis der Diluvialzeit ihre Entstehung verdanken, unter den letzteren dagegen alle diejenigen, die nach dem vollständigen Verschwinden des Inlandeises entstanden und deren Bildung noch heute vor unseren Augen vor sich geht, oder ohne Eingreifen des Menschen noch vor sich gehen könnte.
1. Das Diluvium
Die Bildungen des Diluviums gliedern wir in solche der jüngsten Eiszeit und in solche älterer Eiszeiten. Dazu kommt als dritte Gruppe eine Schichtfolge gleichfalls glazialer Entstehung, die zwischen beiden liegt, von der sich aber nicht mit Sicherheit entscheiden läßt, ob sie bei dem Rückzug eines früheren oder beim Herannahen des letzten Inlandeises erzeugt wurde. ‚Diese fast immer aus geschichteten, im Wasser abgesetzten Bildungen bestehende Schichtenreihe nennen wir„glaziale Zwischenschichten“ und bezeichnen ihre Glieder mit dem Buchstaben d, während mit 0 die Bildungen der letzten, mit d diejenigen älterer Eiszeiten bezeichnet werden.
Das jüngere Diluvium besitzt, abgesehen vom Alluvium, die größte Verbreitung auf unserem Blatt, da es sowohl die beiden höheren Talböden bei Gusow als auch die gesamte Hochfläche überkleidet, während Bildungen älterer Eiszeiten und glaziale Zwischenschichten nur als schmales Band an den Rändern der Hochfläche von der Ostbahn bis Dolgelin und in einigen kleinen Durchragungen und Erosionsrinnen innerhalb der Hochfläche zu beobachten sind.
Bildungen älterer Eiszeiten und der glazialen Zwischenschichten
Erstere- sind mit Sicherheit nur im älteren Geschiebemergel nachgewiesen. Es ist aber im hohen Grade wahrscheinlich, daß auch der größere Teil der letzteren seiner Entstehungszeit nach in eine ältere Eiszeit entfällt; aus diesem Grunde, und weil beide auch rücksichtlich der Lagerungsverhältnisse eng zusammengehören, mögen sie gemeinsam bespröchen werden. Auf der Karte sind von solchen Bildungen dargestellt:
1. Geschiebemergel(dm), 2. Kies(Grand)[dg],
3. Sand(ds),
4. Ton(dh).