Blatt Küstrin
oberflächlich gewöhnlich als Rücken und Kämme hervortreten und ihrerseits mit großen und kleinen Geschieben oberflächlich bestreut sind. Sodann kann man auf eine Stillstandslage des Eises schließen, wenn man beobachtet, daß an ausgedehnte, mit Geschiebelehm und-mergel(Grundmoräne) überkleidete Gebiete nach S hin mächtige, vom Wasser aufgeschüttete Sande und Kiese sich anschließen, die sich in Bezug auf ihre Verbreitung entweder zu unbegrenzten Flächen ausdehnen oder zu Tälern zusammenschließen, die beiderseits von deutlichen Rändern begrenzt sind. Alle diese Merkmale haben es ermöglicht, die. hydrographische Entwicklung unseres Gebietes und die allmähliche Entstehung von Tälern ins einzelne zu verfolgen und von der Entwicklungsgeschichte des Landes Sternberg ein ziemlich klares Bild zu gewinnen. Die südlichste Eisrandlage unseres Gebietes sehen wir, durch eine Reihe von Moränenkuppen angedeutet, durch den südlichen Teil des Bl. Reppen, den nördlichen Teil des Bl. Drenzig und durch den östlichen Teil des Bl. Frankfurt verlaufen; während dieser Zeit strömte dem Urstromtal in dem großen zwischen Lagow und Sternberg liegenden Trockental ein mächtiger Schmelzwasserstrom zu, und auch in unserem Gebiet nahm ein etwas kleinerer seinen Weg in dem kleinen Trockental aus der Gegend von Bottschow südwärts nach Groß-Gandern, und weiter nach S aus dem Winkel heraus, in dem heute die Stadt Reppen liegt, entwickelte sich ein breiter, wahrscheinlich von zahlreichen Schmelzwässern durchflossener Aufschüttungsboden, der heute den größten Teil der südlichen Hälfte.des Bl. Drenzig und das südwestliche Viertel des Bl. Reppen einnimmt. Ein Rückzug des Inlandeises im O brachte den Eisrand über das heutige Eilangtal hinaus nach N an den Nordrand des Bl. Reppen, und infolgedessen konnte der Reppener Talboden sich nach N hin bis nahe an Polenzig und nach O hin im heutigen Eilangtal bis etwa über das Bl. Reppen hinaus ausdehnen. Die ausgedehnten Talsandböden, die in dieser Zeit geschaffen wurden, beweisen ihre Gleichaltrigkeit und Zusammengehörigkeit durch die Übereinstimmnng in ihrer Höhenlage und durch das gleichmäßige Gefälle ihrer Oberfläche von N nach S, bezw. SW.
In unseren Karten sind die Sandflächen, die zu diesen ältesten und höchstgelegenen Talsandstufen gehören, mit dem dunkelsten grünen Ton angelegt und als öaso bezeichnet, und man kann aus dem Übersichtskärtchen erkennen, daß, als diese Sandmassen abgelagert wurden, die Schmelzwasser über Müllrose noch nach W hin abflossen, da alle diese Sandflächen bei ihrer Annäherung an die heutige Oder in einem nur wenige Meter höheren Niveau liegen als der Talsandboden des Warschau-Berliner Haupttales in der Gegend von Müllrose. Nunmehr erfolgte ein weiterer Rückzug des Eises, ur4 gleichzeitig muß schon in dieser Zeit durch Freiwerden der über Bukow und das Rote Luch führenden Schmelzwasserrinne der Wasserspiegel des Urstromes eine Erniedrigung erfahren haben, die zur Folge hatte, daß die vom Eisrand herkommenden Schmelzwässer sich neue Täler einschneiden und einen neuen, tiefer gelegenen Talboden schaffen konnten. Durch diese Rückzugsphase wurde in der Gegend von Drossen, wo diese Erscheinungen sich genauer verfolgen lassen, der Eisrand nur um etwa 5 bis 6 km verlegt und kam in die Gegend der heutigen Stadt Drossen selbst zu liegen, während die Rückwärtsverlegung weiter im W sehr viel beträchtlicher war. In dieser Zeit war das heutige Odertal vielleicht schon bis Göritz eisfrei geworden und der, Lauf des Urstomes ging durch’den südwestlichen Teil