Die geologischen Verhältnisse des Blattes 25
Eisenocker oder von kleinen Raseneisensteinstückchen in kleinen Partien des Schlickes in der Nähe des Lebuser Wiesenvorwerkes, durch die der Schlickboden eine gewisse Wertverminderung erfährt. Sehr auffällig ist ein Kalkgehalt, der sich, bei Neu-Podelzig beginnend, in einer großen Schlickfläche bis zum westlichen Kartenrand hin findet. Der Oderschlick ist sonst immer ausgezeichnet durch die gänzliche Abwesenheit von kohlensaureın Kalk. Der. vom. Fluß ursprünglich mitgeführte Kalk geht in Lösung und wird ins Meer transportiert, während die Flußtrübe vollständig kalkfrei als Schlick abgelagert wird. Desto auffälliger ist der Kalkgehalt in der südlichen Bucht des Oderbruches; er wurde auch auf Bl. Seelow beobachtet, und es ergab sich, daß er in einer bis zu 3 km breiten Zone den Talrand begleitet. Es ist anzunehmen, daß sich auch auf dem zwischen Seelow und Lebus liegenden Bl. Libbenichen diese Zone am Talrand fortsetzt. und wir werden dadurch zu dem Schluß geführt, daß dieser Kalkgehalt dem Schlick erst nachträglich zugeführt ist und aus dem Plateau herrührt. Der Umstand, daß in den steilen Gehängen, welche die halbkreisförmige Bucht umkleiden, allenthalben kalkreiche Bildungen frei zutage liegen, macht es wahrscheinlich, daß die aus den zahlreichen Schluchten heraustretenden Regen- und Schnee-Schmelzwassermassen mit kohlensaurem Kalk beladen in die Niederung hineingelangen, in dieser je. nach ihrer Menge verschieden weit vordringen, dann aber vollständig vom Boden absorbiert werden und bei der Verdunstung ihren mitgeführten Kalkgehalt ihm übermitteln..
Zu erwähnen sind noch die Abschlämmassen. Am Fuße des Plateaus und in. den schmalen tiefen Rinnen, die vom Oderbruch her in den Reitweiner Sporn und vom Odertal her in die östliche und westliche Hochfläche eingreifen, findet von den beiden Gehängen her jahraus jahrein eine Abschlämmung der feineren Bodenbestandteile durch die Regenwasser und zur Zeit der Schneeschmelze statt, und die Massen werden im Grunde der Schluchten mit der Zeit bis zu mehreren Metern Mächtigkeit angehäuft. Ihre Beschaffenheit ist natürlich sehr wechselnd, ie nach dem Charakter der Gehänge. Wo überwiegend tonige Bildungen auftreten, wie in den Schluchten südwestlich von Podelzig, da werden auch die Abschlämmassen einen stark tonigen Charakter haben; wo dagegen die Gehänge aus Sandigen Bildungen bestehen, werden sie ein entsprechend gröberes Korn besitzen. Da, wo die Schluchten aus dem Plateau heraustreten, haben sich in das Odertal hinein deltaartige Sandmassen vorgeschoben, die, soweit die Oder unmittelbar am Plateaurand hinfließt, in ihrem weiteren Wachstum durch den ihren Fuß benagenden Strom gehindert werden, so daß sie hier mit steilen Rändern zum Fluß abbrechen. Wo dagegen dem Strom durch die Eindeichung ein Einfluß auf die Entwicklung dieser Plateaurandbildungen entzogen’ist, da können sich dieselben völlig frei entwickeln, und es ergibt sich dann das Kartenbild, das sich zwischen Reitwein und Lebus von selbst erklärt, daß nämlich vor jedem Tälchen ein mehr oder weniger halbkreisförmig ins Tal vorspringender flacher Kegel von sandigen Abschlämmassen lagert.